Die Deutschen greifen immer tiefer ins Portemonnaie, um ihren Wohnimmobilien-Wunsch Wirklichkeit werden zu lasen. Bundesweit leihten sie sich von ihrer Bank im Jahr 2021 durchschnittlich 388.220 Euro für die Erstfinanzierung ihrer Immobilien – rund neun Prozent mehr als im Vorjahr. Das hat der Kreditvermittler Dr. Klein errechnet.

Im Zehnjahresvergleich hat sich die Darlehenssumme sogar verdoppelt. Besonders stark zogen die Darlehen mit knapp 14 Prozent in Schleswig-Holstein an. "Viele Städter, unter anderem aus Hamburg, müssen nicht mehr so häufig ins Büro pendeln und entscheiden sich für ein Haus auf dem Land", analysiert Oliver Arp, Spezialist für Baufinanzierung von Dr. Klein. Ein ähnlicher Trend zeigt sich in Brandburg: Hier sind die durchschnittlichen Darlehenssummen um 12,5 Prozent gewachsen.

Durchschnittliche Darlehenshöhe bei der Erstfinanzierungen von Immobilien

Quelle: Dr. Klein
Das meiste Geld brauchen Bauherren und Immobilienkäufer in Hamburg. Hier leihen sie sich durchschnittlich 524.520 Euro von der Bank. Am günstigsten ist Wohneigentum im Osten des Landes: In Sachsen-Anhalt nehmen die Menschen durchschnittlich eine Kreditsumme von 266.380 Euro auf, auch in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen reichen im Schnitt weniger als 300.000 Euro.

Banken bleiben konservativ
Da die Kreditsummen immer höher werden und das Risiko einer Überschuldung steigt, prüfen Banken ihre Kunden und das zu finanzierende Objekt sehr genau, heißt es vom Kreditvermittler Dr. Klein. Und auch die Eigentümer gehen auf Nummer sicher: "Kreditnehmer leisten sich lange Zinsbindungen und hohe Tilgungen", sagt Dr.-Klein-Vorstand Michael Neumann. "Auch ihr nach wie vor hoher Eigenkapitaleinsatz spricht nicht für windige und riskante Investitionen." (fp)