Nach den renditestarken vergangenen Jahren fallen die Langfrist-Aussichten für die beiden großen Anlageklassen Aktien und Anleihen schlechter aus, sagt Petri Niininen, Analyst bei Nordea Asset Management. So erzielten etwa europäische Staatsanleihen in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt eine Rendite von mehr als vier Prozent pro Jahr. In der kommenden Dekade können Anleger nur noch mit 0,5 Prozent pro Jahr rechnen, zeigt eine Studie von Nordea AM.

 

Quelle: Nordea AM

Auch bei anderen Anleihegattungen haben sich die Renditeaussichten deutlich eingetrübt. US-Staatsanleihen brachten zuletzt im Schnitt knapp vier Prozent jährlich. In Zukunft dürfte es nur noch etwas mehr als ein Prozent pro Jahr sein. Am drastischsten hat sich der Ausblick für europäische Hochzins-Bonds verändert: Nach knapp neun Prozent jährlicher Mittelfrist- Rendite rechnen die Nordea-Experten künftig mit unter zwei Prozent pro Jahr.

Die Aufholjagd hat begonnen
Auf der Aktienseite klaffen frühere und erwartete Renditen nicht ganz so weit auseinander. Globale Aktien brachten in den vergangenen zehn Jahren im Schnitt etwas mehr als sieben Prozent Plus pro Jahr. In Zukunft dürften es knapp unter sieben Prozent sein. Die große Ausnahme von der angesagten Rendite-Misere sind Schwellenländer-Aktien: Nach einer mäßigen Durchschnittsrendite von zwei Prozent pro Jahr in der vergangenen Dekade sagt Nordea-Mann Niininen für die kommenden Dekade satte sieben Prozent Plus pro Jahr voraus.

Der Analyst rechnet außerdem damit, dass sich Rohstoffe in den kommenden zehn Jahren besser entwickeln als zuletzt, allerdings weiterhin auf moderatem Niveau und mit hoher Volatilität. Aktien börsennotierter Immobiliengesellschaften (REITs) dagegen dürften niedrigere Erträge bringen als in der vergangenen Dekade. (fp)