Wichtige Börsenindizes haben am Donnerstag neue Höchststände erreicht. "Der Jumbo-Zinsschritt der US-Notenbank am Mittwochabend löste nach anfänglichem Zögern kräftige Kurszuwächse an den Aktienmärkten aus", formuliert es Frank Klumpp, Anlagestratege der Landesbank Baden-Württemberg, am Freitag (20.9.) in der LBBW-Publikation "Kapitalmärkte Daily".

Sowohl der Weltaktienindex MSCI World als auch die US-Barometer S&P 500 und Dow Jones Industrial Average markierten Allzeithochs. Der Dax in Frankfurt überwand am Donnerstag erstmals die Marke von 19.000 Zählern, er schloss bei 19.002 Punkten. "Nach seinem Rekord Anfang des Monats litt der deutsche Leitindex noch unter Rezessionsängsten in den USA, ist aber seit Mitte September wieder im Aufwärtstrend", erläutert Alexander Frank aus dem Research-Team der Raiffeisen Bank International im Morgenkommentar des Instituts. Folker Hellmeyer, Chefvolkswirt der Netfonds-Gruppe, sprach von einer "Aktienmarktparty". Er verwies darauf, dass die Börsenkurse nicht nur in den Industrieländern nach oben zeigten. So habe beispielsweise auch der indische Sensex einen historischen Höchststand erreicht.

"Das 'Soft Landing'-Narrativ für die USA bleibt erst einmal gültig"
"Fed-Chef Powell ist es offenbar gelungen, die Märkte zu überzeugen", resümiert LBBW-Stratege Klumpp. Die Zinssenkung um gleich 50 statt nur um 25 Basispunkte werde demnach nicht so interpretiert, dass die Währungshüter eine Rezession in den Vereinigten Staaten aufziehen sehen. "Die Lesart der Märkte nach den Powell-Kommentaren lautet vielmehr: Die US-Notenbank begegnet Schwächeanzeichen der US-Wirtschaft vorsorglich, ohne die Preisstabilität zu gefährden", so Klumpp. "Somit bleibt das 'Soft Landing'-Narrativ für die USA erst einmal gültig." (bm)