Investoren sollten bei ihren Rentenengagements über den nationalen Tellerrand blicken und auf internationale Anleihen setzen. Das hat handfeste Vorteile, erklärt Nicolas Trindade, Portfoliomanager bei Axa Investment Managers:  "Obwohl die Risikoprämien wegen der Wertpapierkäufe der Notenbanken nahezu überall zurückgehen, bieten Credits weltweit noch immer Chancen. Wer international in Anleihen investiert, erhöht seine Diversifikation und verringert so sein Portfoliorisiko.“

Immerhin sei bei einem internationalen Portefeuille die Sektor- und Ländervielfalt deutlich größer als bei Anlagen an nur einem Markt. So sei der amerikanische Energiesektor deutlich größer und diversifizierter als der kontinentaleuropäische oder der britische – und böte entsprechend vielfältigere Möglichkeiten. Attraktiv seien auch britische Verbriefungen und kontinentaleuropäische Nachranganleihen.

Provinzialiät bremst Profite
Ein globaler Ansatz sei laut Trindade auch deshalb interessant, da Bewertungsunterschiede zwischen verschiedenen Währungsräumen genutzt werden könnten. Weltweit ist die Marktvolatilität heute so niedrig wie nie zuvor. Der Anleihe-Experte warnt allerdings vor Fehlschlüssen: "Da die Weltwirtschaft stabil wächst, könnten Anleiheinvestoren es mit steigenden Zinsen zu tun bekommen. Auch könnten die führenden Zentralbanken die Geldpolitik straffen, und die chinesische Konjunktur könnte weiter nachlassen.“

Sowohl heute als auch in naher Zukunft halten die Märkte etliche Herausforderungen für Investoren bereit. Es gibt aber auch Chancen: "Bei der Suche nach Rendite könnten internationale Credits helfen – durch Chancen in ausgewählten Ländern und Diversifikation. Kombiniert mit einer weltweit anlegenden Kurzläuferstrategie können Investoren dadurch möglicherweise mehr verdienen, bei kontrolliertem Zinsrisiko und begrenzter Volatilität“, schließt Trindade. (aa)