Vollautomatische Vermögensverwalter, sogenannte Robo Advisor, erfreuen sich einer wachsenden Popularität. Viele der Marktführer konnten das ihnen anvertraute Kapital 2015 um ein Vielfaches steigern – und das trotz Turbulenzen an den Kapitalmärkten. Dies geht aus einem Ranking des Branchenportals "Investment News" hervor.

Demnach gelang es dem unternehmenseigenen Robo-Berater des US-Fondsanbieters Vanguard, das verwaltete Vermögen binnern zwälf Monaten von 17 auf 31 Milliarden US-Dollar zu steigern. Der Dienst Schwab Intelligent Services – ein Angebot des US-Vermögensverwalter Charles Schwab – konnte die ihm anvertrauten Anlegergelder gar verfünffachen: Sie stiegen im Laufe des Jahres 2015 von 0,8 Milliarden auf 5,3 Milliarden US-Dollar. Auf den weiteren Plätzen der weltweit führenden Robo-Berater folgen die Anbieter Betterment mit Vermögensbeständen in Höhe von 3,3 Milliarden US-Dollar, Wealthfornt (2,8 Mrd. US-Dollar) und Personal Capital (1,8 Mrd. US-Dollar).

Zahlen mit Vorsicht genießen
Laut "Investment News" ist es für Geldgeber bislang sehr entscheidend, aus welchem Haus in Robo Advisor stammt: Denn das immense Wachstum kambei den beiden bisherigen Marktführern dadurch zustande, dass sowohl Schwab wie auch Vanguard bestehende Vermögensverwaltungsbestände einfach auf den neuen Roboter umlegen konnten.

Jungen Firmen aus der Fintech-Branche hingegen bleibt diese Quelle verwehrt. Sie müssen sich eine solide Kundenbasis erst mühsam selbst erarbieten – oder die Kooperation mit traditionellen Asset managern suchen. Wealthfront zum Beispiel, ein US-Fintech-Start-Up, konnte sein verwaltetes Vermögen längst nicht so stark steigern wie die etablierten Fondshäuser. Anfang 2015 lagen die bestände bei 2,1 Milliarden US-Dollar, und bis Ultimo kamen gerade einmal 700 Millionen US-Dollar obendrauf. Nicht viel anders ssieht es bei Personal Capital aus, die im Jahresverlauf 2015 600 Millionen Dollar an Gesamtvermögen akquieren konnten.

Hohe Eintrittshürden
Das Ranking zeigt, wie schwer es für reine Robo-Fintechs im Bereich der maschinellen Vermögensverwalter ist, etablierte Platzhirsche aus dem Markt zu drängen: Wer schon die nötigen Volumen hat, kann Innovationen wesentlich schneller ins Rollen bringen. (fp)