Die Zinsen sind am Boden, die Staatsschulden steigen weltweit himmelwärts, und etliche Krisenherde köcheln vor sich hin. Zudem arbeiten die großen Notenbanken daran, die Inflationsrate in die Höhe zu treiben. Immer mehr Anleger kommen deshalb zu der Überzeugung, dass sie in Sachwerte investieren sollten.

Gold ist zwar in diesem Bereich ein Klassiker, kommt aber wenn überhaupt nur als Beimischung zum Einsatz. Die großen Sachwertanlagen sind Aktien und Immobilien. Vor diese Wahl gestellt entscheiden sich die meisten Investoren für Betongold.

Das ist nicht unbedingt klug, sagt Marc-Oliver Lux von der Münchener Vermögensverwaltung Dr. Lux & Präuner. "In Metropolen wie München werden für Top-Immobilien teilweise Mondpreise verlangt", sagt er. Dass die Käufer trotzdem zuschlagen, liegt hauptsächlich an den niedrigen Zinsen, die die Finanzierung erleichtern. "Vielerorts steigen die Kaufpreise deshalb schneller als die Mieten. Mit der Folge, dass mancher Käufer, der sein Objekt vermieten will, möglicherweise nicht die erträumten Renditen sehen wird", sagt Lux.

Liquiditätsprobleme? Nein, danke!
Auch Aktien bergen Risiken. An der Börse kann man sein Vermögen aber bereits mit kleinen Beträgen breit streuen – im Gegensatz zum Immobilienmarkt. "Ein weiterer Vorteil sind Aktien großer Unternehmen: Sie werden häufig gehandelt, praktisch immer findet sich ein Käufer", so der Vermögensverwalter. Wer die täglichen Schwankungen an den Aktienmärkten aushält, für den können Aktien eine lukrative Sachwertanlage sein, die auf lange Sicht oft höhere Renditen bringt als ein Immobilieninvestment. (fp)