Angesichts des aktuellen Zinsniveaus müssen Anleger sich bei Anleihen auf ungewöhnlich heftige Kursausschläge einstellen, sagt Alwin Schenk, Portfoliomanager beim Fondsanbieter Sal. Oppenheim. "Die Bedeutung kurzfristiger, taktischer Durationsentscheidungen steigt", so Schenk. Das Universum risikoarmer oder gar risikofreier Anlagen sei indes dramatisch geschrumpft: "Buy-and-Hold-Strategien generieren mit hoher Wahrscheinlichkeit Verluste." 

Interessant bleiben laut Schenk Staatsanleihen der Peripherieländer, Unternehmensanleihen sowie Hartwährungsanleihen der Emerging Markets. Angesichts des mittlerweile erreichten Bewertungsniveaus erscheine auch die Beimischung inflationsindexierter Titel sinnvoll. 

Es drohen erneute Zahlungsausfälle
Den Performance-Vergleich mit Bundesanleihen haben die Staatsanleihen der Euro-Peripherieländer zuletzt verloren. In Portugal, Spanien und Italien wachsen die Widerstände gegen den eingeschlagenen Austeritätskurs und im Falle Griechenlands drohen sogar erneute Zahlungsausfälle. "Dass es dazu kommt, halten wir allerdings für unwahrscheinlich", so der Portfoliomanager. Vor dem Hintergrund der ungelösten Flüchtlingskrise dürften die politischen Akteure alles daransetzen, ein Wiederaufleben der Finanzkrise zu verhindern. (fp)