Aktienmärkte und Unternehmensanleihen dürften sich im kommenden Jahr gut entwickeln, während Staatsanleihen ein schwieriges Jahr vor sich haben. Das erwartet Karsten Junius, Chefökonom der Bank J. Safra Sarasin. "Statt zusätzlich geldpolitisch zu lockern, schwenken die meisten Zentralbanken nun auf einen leicht restriktiveren Kurs", so Junius. Grund dafür seien ansteigende Inflationsraten sowie die Aussicht auf eine expansivere Finanzpolitik, die der künftige US-Präsident Donald Trump angekündigt hat. Aber auch in Europa werden höhere Staatsausgaben wahrscheinlich.

Die USA befinden sich bereits in einem fortgeschrittenen Konjunkturzyklus, zudem ist dort die Inflationsgefahr inzwischen höher. Deshalb könnte es sein, dass sich einer wirtschaftlichen Boomphase ein stärkerer Abschwung anschließt. Trotzdem sollten vor allem im ersten Halbjahr positive Entwicklungen an den Finanzmärkten überwiegen, erwartet Junius: "Aktien und Unternehmensanleihen trauen wir am meisten zu, während wir bei Staatsanleihen vorsichtig sind", sagt der Ökonom. Vor allem in den USA seien steigende Renditen wahrscheinlich.

US-Dollar und Franken dürften aufwerten
Sowohl der US-Dollar als auch der Schweizer Franken dürften zudem im Jahr 2017 aufwerten. "Mit der Aussicht darauf, dass die Europäische Zentralbank ihre Anleihekäufe bis mindestens Ende 2017 fortsetzt und die Überschussliquidität im Euroraum eher noch erhöht, sollte das Risiko einer Zinssenkung durch die Schweizerische Nationalbank nicht unterschätzt werden", warnt Junius. Fundamental zu rechtfertigen wäre sie sehr leicht. (fp)