Der Konjunkturaufschwung und eine steigender Risikoappetit haben für ein Comeback von Staatsanleihen der Peripherieländer gesorgt. Für Rückenwind sorgen die Fortschritte auf Länderebene: Spanien konnte seine Außenhandelsbilanz massiv verbessern, Irland war es möglich wieder an den Kapitalmarkt zurückzukehren und in Italien bahnt sich die langersehnte Reform des Wahlrechts an.

Angesichts einer sich eintrübenden Marktstimmung und eines zurückgehenden Risikoappetits sieht Alessandro Bee, Ökonom bei Bank J. Safra Sarasin, kurzfristig geringes Kurspotenzial bei Peripherieanleihen. Beispielsweise bei den mit "BBB+" gerateten Staatsanleihen Irlands mit zehnjähriger Laufzeit, die Anfang der ersten Februarwoche 2014 nur mehr eine Rendite von etwas über 3,3 Prozent bringen. "So notieren die Risikoprämien der irischen Staatsanleihen beispielsweise auf dem ähnlichen Niveau wie die Anleihen von Israel und China, die jedoch von den Ratingagenturen als deutlich sicherer eingestuft werden. Zwar werden zukünftig die verbesserten Fundamentaldaten der Peripherie zu einer Verbesserung der Ratings führen. Eine starke Verbesserung ist aber unwahrscheinlich", schreibt Bee in seinem Marktkommentar.

"Teure Bewertung alleine ist noch kein Grund zur Vorsicht"
Bei einigen Kennzahlen, zum Beispiel dem Haushaltsdefizit, dürfte sich eine rasche Erholung einstellen. Andere Kennzahlen, wie zum Beispiel die Gesamtverschuldung würden jedoch noch lange den Einfluss der Euro-Krise reflektieren. Bee ergänzt: "Eine teure Bewertung alleine ist noch kein Grund zur Vorsicht, es ist vielmehr die Kombination aus einer Verschlechterung des Umfelds und der teuren Bewertung, die in der kurzen Frist gegen Peripherie-Anleihen spricht." (aa)
 
1391510457.jpgInvestoren in irischen Anleihen (Rating: "BBB+") erlebten in den vergangenen Jahren ein Auf und Ab. Zurzeit bringen irische Bonds mit zehnjähriger Laufzeit eine Rendite von etwas über 3,3 Prozent. Zum Vergleich: Deutsche Staatsanleihen (Rating: AAA) mit vergleichbarer Laufzeit rentieren mit 1,64 Prozent. Quelle: Bloomberg