Mancher Millionär würde gern in Kryptowährungen investieren, fühlt sich aber zu dem Thema von seinem persönlichen Geldvermehrer schlecht bis gar nicht informiert, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). Das geht aus dem "World Wealth Report 2018" hervor, den die Unternehmensberatung Capgemini gestern in Frankfurt vorstellte.

Demnach beschwerten sich viele der befragten Millionäre, dass ihre Vermögensberater ihnen nicht genug Tipps oder Hintergrundinfos zum Thema Krypto-Anlagen wie Bitcoin gegeben hätten. Das Interesse der Millionäre, solche Anlagen zu halten, war allerdings in Lateinamerika (59,7 Prozent) und Asien (51,6 Prozent) wesentlich größer als in Europa (25,9 Prozent) und Nordamerika (24,8 Prozent).

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Das Vermögen der Millionäre in aller Welt hat in den vergangenen zwölf Monaten zum ersten Mal in der Geschichte die Grenze von 70 Billionen US-Dollar überschritten. Deutschland liegt mit 1,4 Millionen Millionären (plus sieben Prozent) global auf Platz drei hinter den Vereinigten Staaten (5,3 Millionen) und Japan (3,2 Millionen). Allerdings holt China mit 1,26 Millionen (plus elf Prozent) auf und könnte Deutschland möglicherweise im übernächsten Jahr überholen, schreibt die Zeitung.

Deutsche Vermögensstruktur hat Besonderheiten
Immerhin weist die Struktur des Vermögens der Millionäre in Deutschland im internationalen Vergleich einige Besonderheiten auf. So ist der Anteil der Immobilien am Vermögen mit 30,5 Prozent in Deutschland ungewöhnlich hoch. Der Durchschnitt in aller Welt liegt nur bei 16,8 Prozent. Im Gegenzug ist der Aktienanteil auch bei Millionären in Deutschland mit 23,2 Prozent außergewöhnlich niedrig, der Durchschnitt in aller Welt liegt bei 30,9 Prozent. Und der Anteil der Anleihen in Deutschland liegt mit 15,2 Prozent leicht unter dem internationalen Durchschnitt von 15,8 Prozent, so die "FAZ". (fp)