Die Notenbanken dürften ihre Politik des billigen Geldes bis auf Weiteres fortsetzen. Es ist unwahrscheinlich, dass die Zinsen in der begonnenen Dekade das Niveau von vor der Finanzkrise erreichen, urteilen Vermögensprofis der Schoellerbank. Sparer müssen damit rechnen, dass die Inflation ihnen in den kommenden Jahren am Ersparten knabbert und kräftige Realwertverluste beschert. Die Experten der Schoellerbank sagen deshalb: Aktien bleiben auch im neuen Anlagejahrzehnt unverzichtbar. 

Quelle: Bloomberg, Schoellerbank

Obwohl die aktuelle Rally im März 2009 startete und führende Indizes wie den US-amerikanischen Dow Jones in ungeahnte Höhen trieb, war das vergangene Jahrzehnt mit einem Plus von knapp 174 Prozent bei Weitem nicht das erfolgreichste, sondern "nur" das viertbeste". "Das lukrativste Jahrzehnt für Aktionäre war eindeutig jenes von 1989 bis 1999: In diesem Zeitraum strebte der Dow Jones um nahezu 320 Prozent nach oben", schreiben die Schoellerbank-Experten. 

Ganz so hohe Gewinne wie in den vergangenen zehn Jahren dürfen Investoren bis 2029 nicht mehr erwarten. "Die Bewertungen sind mit dem jüngsten Anstieg auf ein Niveau geklettert, das definitiv nicht mehr als günstig bezeichnet werden kann", heißt es von der Schoellerbank. Zugleich sind Investoren derart optimistisch, dass es an Sorglosigkeit grenzt. Die Anlageexperten des Vermögensverwalters haben deshalb die Aktienquote im vergangenen Herbst auf "neutral" gesenkt.

Stockpicking wird immer wichtiger
Bei der Schoellerbank liegt der Schwerpunkt nach wie vor auf asiatischen Aktien. US-Anteilscheine hat der Vermögensverwalter wegen ihrer hohen Bewertungen untergewichtet. "Je höher die Bewertung, umso wichtiger ist eine bewährte Strategie zur Identifizierung von aussichtsreichen Titeln", betonen die Experten des Hauses. Stockpicking kommt derzeit eine besonders große Bedeutung zu. 

Auf Branchenebene setzt der Vermögensverwalter auf Unternehmen aus dem IT-Sektor und dem Gesundheitswesen. IT-Firmen punkten mit teils hohen Aktienrückkäufen. Health-Care-Firmen wiederum sind relativ konjunkturunempfindlich, können also in turbulenten Marktphasen auf der Aktienseite als Sicherheitsanker wirken. (fp)