Qualitätsaktien eignen sich als Anlage wesentlich besser als Gold, erklärt Daniel Schwaninger, Analyst und Fondsmanager der österreichischen Schoellerbank. Im langfristigen Vergleich hätten sich Aktien als wesentlich lukrativere Anlageklasse als das Edelmetall erwiesen: "Wer im Jahr 1926 einen Betrag von 100 US-Dollar investiert hätte, hätte heute ein Vermögen von 480.000 US-Dollar bei Aktien, 16.000 US-Dollar bei Anleihen und 5.800 US-Dollar bei Gold. Ein geringer Anteil des Portfolios könne allerdings durchaus als Krisenschutz Verwendung finden. "Wenn Anleger Gold aus diesem Grund ins Auge fassen, sollten sie sich nicht von den Schwankungen des Goldpreises verunsichern lassen", sagt Schwaninger. 

Der Goldpreis ist im Juli unter den Preis von 1.100 US-Dollar je Feinunze gefallen und somit auf den niedrigsten Stand seit fünfeinhalb Jahren. Grund für die anhaltende Abwärtsbewegung seien vor allem gute Konjunkturnachrichten, sagt Schwaninger: "Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung und sind daher nachteilig für die Goldpreisentwicklung." Auch der starke US-Dollar sorge für die aktuell niedrige Notierung des Goldpreises.

Notenbanken könnten die Preisentwicklung stützen
In den vergangenen Monaten sei die Nachfrage nach Gold, anders als in vorherigen Krisenzeiten, vergleichsweise verhalten gewesen, sagt Schwaninger. Die Fortführung der Käufe durch die Notenbanken könne sich indes als Stütze für die weitere Preisentwicklung erweisen. (fp)