Blind auf Unternehmen mit einer hohen Dividendenrendite zu setzen ist keine allzu kluge Anlagestrategie, sagen Analysten der Schoellerbank. Eine hohe Dividendenrendite kann nämlich verschiedene Ursachen haben, nicht nur eine großzügige Ausschüttung. So steigt die Dividendenrendite etwa auch mit fallendem Aktienkurs. "In diesem Fall muss genauestens analysiert werden, weshalb der Kurs eines Unternehmens nachgegeben hat", so die Analysten.

Anleger sollten sich fragen, welche Faktoren zu Kurseinbrüchen geführt haben. Sind es kurzfristige Probleme? Dann ergeben sich eventuell Chancen. Vermuten Investoren dagegen strukturelle Herausforderungen hinter der Talfahrt, sollten sie vorsichtig sein. Denn dann handelt es sich womöglich um ein Risikoinvestment. "Darüber hinaus hat das eine oder andere Unternehmen das niedrige Zinsumfeld genutzt, um sich günstig zu verschulden", so die Experten. Das neu aufgenommene Kapital wurde anschließend mitunter in Form üppiger Dividenden an die Aktionäre weitergereicht.

Ausschüttungen dürfen nicht an die Substanz gehen
Eine Strategie, die zu Lasten der Substanz eines Unternehmens geht, halten die Analysten langfristig nicht für erstrebenswert. "Außerdem werden Aktionäre, die an einer hohen Dividende Gefallen finden, einer reduzierten Ausschüttung in den Folgejahren skeptisch gegenüberstehen", sagen sie. Fazit der Schoellerbank-Experten: Eine Dividendenstrategie kann zwar durchaus sinnvoll sein. Dabei sollten aber mehr Faktoren berücksichtigt werden als nur die Höhe der Dividendenrendite. (fp)