Der Geldmarkt allenfalls noch ein Nullsummenspiel, Anleihen mit Negativzinsen, Immobilienpreise kurz vor einer Blase – die Anlagewelt präsentiert sich Investoren gerade nicht in sonderlich freundlicher Verfassung. Doch die österreichische Unicredit-Tochter Schoellerbank weiß einen Ausweg: Aktien seien für die langfristige Geldanlage letztlich die einzig wahre Assetklasse, heißt es in einer aktuellen Analyse aus Wien.

"Die einzige Frage, die sich allgemein noch stellt, ist: Wie hoch soll die Aktienquote sein, damit sie dem jeweiligen Risikoprofil noch entspricht?" Weil der übrige Teil des Ersparten in den Geldmarkt oder in Anleihen fießt, die gerade beide aus Renditesicht nicht sonderlich attraktiv wirken, ist die Antwort der Schoellerbank auch hier ziemlich simpel: So viel wie möglich.

Neben den bekannten Fakten über die anlegerschädliche Zinsentwicklung der vergangenen Jahre spricht laut Schoellerbank aktuell noch ein weiter Grund für Aktieninvestments: Aktien sind trotz gestiegener Kurse nicht teurer als im langjährigen Durchschnitt, wirken im Vergleich zu Zinspapieren somit relativ günstig.

Häuser kaufen? Inzwischen meist zu teuer
Dagegen raten die Österreicher von größeren Immobilieninvestments ab. Denn nach den rasanten Immobilienpreisanstiegen während der vergangenen Jahre sind die jährlichen Bruttorenditen auf Werte zwischen etwa 0,5 und vier Prozent gesunken. Das liegt zwar über den Erträgen auf Sparbuch oder mit Staatsanleihen. Aber dem stehen auch hohe Risiken wie Leerstände, Sanierungskosten oder Mietnomaden gegenüber – sowie hohe Kosten beim Kauf.

Zudem könnten steigende Zinsen die Immobilienpreise unter Druck setzen. "Daher kommen den Anlagezielen und der Auswahl der richtigen Immobilie eine sehr große Bedeutung zu", heißt es von der Privatbank. "Da der Immobilienanteil am Gesamtvermögen meist stark übergewichtet ist, ist eine zusätzliche Investition aus professioneller Sicht eines Financial Planners oftmals nicht vorteilhaft." (fp)