Anlager, die auf auschüttungsfreudige Unternehmen setzen, müssen den Gürtel künftig etwas enger schnallen. Der Grund: Die Gewinnentwicklung pro Aktie und die Dividende pro Aktie klaffen immer weiter auseinander. 

Während die Gewinne der Unternehmen seit dem Jahr 2005 beinahe stagnierten, hat sich die Dividende stetig erhöht. Das zeigt eine Analyse der Schoellerbank. Konkret bedeutet das: Die Auschüttungsquote kletterte stetig an. Das aber lässt sich so nicht beliebig fortführen, ohne dass die Unternehmen ihre Investitions- und damit Zukunftsstärke aufs Spiel setzen. In der Vergangenheit war die Dividendenrendite immer maßgeblicher Bestandteil der Gesamtrendite einer Aktie – das könnte sich also künftig ändern. "Die Luft wird dünner", so die Analysten der Schoellerbank. 

Anleger müssen bei der Titelauswahl also künftig noch genauer hinsehen: "Auf der Suche nach den besten Dividendentiteln darf nicht auf die gründliche Unternehmensanalyse verzichtet werden“, so die Schoellerbank-Analysten. Nicht nur die Höhe der Dividendenrendite, sondern auch die Qualität des Unternehmens spiele eine wichtige Rolle. Langfristige Wettbewerbsvorteile sowie ein fähiges Management seien erfolgsentscheidende Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit auf zukünftige Gewinne beträchtlich erhöhen.

Dividendentitel momentan höchst attraktiv
Aktuell sind Dividendenaktien nach wie vor sehr attraktiv: Im vergangenen Jahr zahlten die größten deutschen Aktiengesellschaften zum ersten Mal in der Geschichte mehr als 30 Milliarden Euro an Dividenden aus – eine Rekordsumme. Auch Unternehmen aus vielen anderen Ländern begeisterten ihre Aktionäre zuletzt mit üppigen Ausschüttungen. Beinahe in allen entwickelten Ländern liegt die aktuelle Rendite jenseits von zwei Prozent. (fp)