Die Schuldenkrise in den Schwellenländern ist noch längst nicht vorbei, ist Konstantin Leidman überzeugt, Anleihenexperte beim britischen Fondsanbieter Schroders. Viele Unternehmen aus den Emerging Markets hätten sich im Zuge des zurückliegenden Rohstoff-Booms unverhältnismäßig stark verschuldet. In Europa dagegen seien die Firmenverbindlichkeiten gleichzeitig esunken. Ergebnis: Hochzinsanleihen aus Europa sind für Leidman derzeit deutlich attraktiver als Papiere aus den Schwellenländern.

"Europäische Hochzinsanleihen bleiben im aktuellen Niedrigzinsumfeld eine gute Wahl", sagt der Fondsmanager. Das Segment habe bereits in den vergangenen Monaten sehr gut abgeschnitten. Leidman versucht, Investmenttrends aufzuspüren: Dazu zählt er etwa den Aufschwung des Internethandels und die Bekämpfung von Deflationsrisiken durch die Europäische Zentralbank (EZB). In seinem Fonds sind derzeit Industrie-, Telekommunikations-, Dienstleistungs- und Finanzunternehmen besonders stark vertreten.

Starker Diversifikationseffekt
Der Schroders-Experte ist überzeugt, dass sich Hochzinsanleihen als gutes Diversifikationsinstrument erweisen, wenn die Anleiherenditen auf breiter Front steigen. "Europäische High-Yield-Papiere korrelieren nur wenig mit Staatsanleihen", sagt er. Darüber hinaus böten Hochzinsanleihen weiterhin attraktive Renditeaufschläge von teilweise bis zu 500 Basispunkten. Besonders vorteilhaft findet Leidman die kurzen Restlaufzeiten vieler Hochzinsanleihen. (fp)