In der Schule fürs Leben lernen? Was das Thema Finanzen anbelangt, geht diese Rechnung für junge Erwachsene in den meisten Fällen nicht auf. Das offenbart das "Anlegerbarometer", eine repräsentative Umfrage von Union Investment unter 2.000 Deutschen im Alter von 18 bis 29 Jahren. Obwohl 85 Prozent der Befragten die Schulen am stärksten in der Pflicht sehen, Finanz-Knowhow zu lehren, bekommen die meisten Informationen zum Umgang mit Geld besser von ihren Eltern vermittelt. Ihnen geben die Schüler im Schnitt die Schulnote 2,8 für die Weitergabe des Finanzwissens. Schulen kassieren dafür indessen eine bemerkenswert schlechte Durchschnittsnote von 4,8.

Als entsprechend schwach schätzen die Befragten ihr eigenes Finanzwissen ein. Das halten sie zwar grundsätzlich für wichtig, um gut auf ihr Erwachsenenleben vorbereitet zu sein. Laut der Studie beurteilen 61 Prozent ihre Kenntnisse zu den Themen Geld und Finanzen aber nur als "befriedigend" oder "ausreichend". Nicht einmal jeder Fünfte sieht sich hier "gut" oder gar "sehr gut" aufgestellt. Die Schulnote "mangelhaft" oder "ungenügend" geben sich ebenso viele – vor allem diejenigen, die noch zur Schule gehen, sehen bei sich große Lücken.

Keine Ahnung von Fonds und Aktien
Mangelnde Finanzbildung ist schon seit Langem ein heiß diskutiertes Thema. Das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) hatte kürzlich die Politik aufgefordert, sich der Frage zu widmen, wie aus ahnungslosen Sparern souveräne Anleger werden können. Angesichts der neuen Studie ist dieses Ziel noch in weiter Ferne: Ein knappes Viertel der jungen Erwachsenen gibt an, sich überhaupt nicht mit Aktien auszukennen, beim Wissen um Fonds verpasst sich knapp jeder Dritte die Note Fünf oder Sechs. (fp)