Der Schweizer Kanton Zug, in dem zahlreiche Fintechs angesiedelt sind, sorgt mit einer weiteren Aktion dafür, dass er beim innovativen Unternehmerpublikum im Gespräch bleibt: Ab Februar 2021 können Steuerschulden mit Kryptowährungen beglichen werden, teilte die Finanzverwaltung vor einigen Tagen mit. Akzeptiert werden die Währungen Bitcoin und Ether.

Schritt für's Image
Gegenüber der Schweizer Radio- und Fernsehanstalt SRF räumte der Zuger Finanzdirektor Heinz Tännler ein, dass es dabei auch ums Marketing gehe. Es sei eben wichtig, dass sich die Finanzverwaltung eines Kantons, in dem viele Fintechs beheimatet sind, neuen Technologien nicht verschließe.

Zug ist der erste Schweizer Kanton, in dem Steuern mit Kryptowährungen bezahlt werden können. Die Verwaltung dort hat bereits längere Erfahrung bei der Entgegennahme virtueller Währungen. So kann man zum Beispiel beim Handelsregisteramt Zug bereits seit drei Jahren mit Bitcoin und Ether bezahlen.

100.000 Franken-Grenze
Die neu geschaffenen Möglichkeit der Steuerbegleichung mittels Kryptowährung wird sowohl Gesellschaften als auch Privatpersonen bis zu einem Forderungsbetrag von 100.000 Franken zur Verfügung stehen. Teilzahlungen werden nicht akzeptiert. In den kommenden Wochen sollen die Prozesse getestet werden. Für die Abwicklung kooperiert der Kanton mit dem Crypto-Payment-Unternehmen Bitcoin Suisse.

Finanzdirektor Tännler stellt klar: "Wir gehen mit der neuen Zahlungsmethode kein Risiko ein, da wir den Betrag auch bei einer Bezahlung in Bitcoin oder Ether immer in Schweizer Franken erhalten." Somit haben auch größere Schwankungen im Krypto-Wechselkurs keinen Einfluss auf die geleistete Zahlung in Schweizer Franken. Wer per Bitcoin Steuern zahlen will, muss das mitteilen und erhält dann einen dafür notwendigen QR-Code (i.d.R. per E-Mail) zugestellt. (eml)