Kapitalmarktanalyst Pascal Kielkopf von HQ Trust hat die Zusammensetzung des MSCI Emerging Markets seit Dezember 2000 untersucht. Dabei hat er analysiert, welche Länder ihren Indexanteil ausbauen und welche Länder die in sie gesetzten Hoffnungen nicht erfüllen konnten. Die Entwicklung der Größe des Marktes sei vor allem von der jeweiligen Performance getrieben, heißt es in einer Mitteilung des Multi-Family-Office. Deshalb lasse sich daraus auch ableiten, wie sich die jeweiligen Investments entwickelt hätten.

"Was die Regionen angeht, gab es in den Schwellenländern in den vergangenen rund 20 Jahren vor allem einen großen Gewinner: Der Anteil asiatischer Aktien ist seit dem Jahr 2000 von 52 auf 78 Prozent gestiegen", so Kielkopf. Dieser Zuwachs gehe hauptsächlich auf China zurück. Vor allem in den vergangenen Jahren konnten auch die Länder des Mittleren Ostens ihre Marktgröße ausbauen, wie der Analyst erläutert. Andere Länder seien hingegen beinahe komplett aus dem Anlegerfokus verschwunden. "Einstige Schwergewichte wie Südafrika oder Griechenland haben stark an Bedeutung verloren. Russland ist seit dem letzten Jahr vollständig ausgeschlossen", so Kielkopf. Aber auch Lateinamerika sei weitab der einstigen Investmentgröße.

Die Favoriten wechseln schnell
In den Schwellenländern wandele sich der Markt noch dynamischer als in den Industrieländern, sagt Kielkopf. Anleger sollten daher nicht nur auf einzelne Länder oder Regionen setzen, sondern breit gestreut investieren. "Es gibt immer wieder Phasen, in denen Anleger insbesondere bestimmten Staaten große Hoffnungen zuschreiben – wie etwa den BRICS-Staaten. Dabei kann es auch zu großen Enttäuschungen kommen", erläutert der Analyst.

So hätten chinesische und indische Aktien zwar übermäßig stark zulegen können. "Brasilien-, Südafrika- und insbesondere Russland-Aktien enttäuschten dafür", so Kielkopf. Insgesamt hätten die BRICS-Länder vor allem seit der 2008er-Finanzkrise fast ihre vollständige einstige Outperformance gegenüber dem breiten Schwellenländerindex wieder eingebüßt. Die Kurse von Aktien aus Regionen, die kaum in Investmentkonzepten auftauchten, seien hingegen deutlich gestiegen. (fp)