Investments in Anleihen sind kein Selbstläufer, mahnt Frank Laufenburg, Head of Core Euro Fixed Income bei SEB Asset Management in Frankfurt. Entsprechend falsch sei die Annahme etlicher Investoren sich allein darauf zu verlassen, dass die Anlageklasse per se als "risikoarm" eingestuft und wahrgenommen wird und der Denke verfallen, dass es insofern ausreiche, Anleihen zu kaufen und einfach bis zur Fälligkeit halten und darauf zu vertrauen, dass alles gut geht.

 

"Das hat in den zwei Jahrzehnten vor der Jahrtausendwende auch gut funktioniert, als die Zinsen tendenziell sanken. Diese Strategie auf dem jetzigen Nullzinsniveau nahezu sämtlicher Notenbanken fortsetzen zu wollen, verspricht wenig Erfolg", sagt Laufenburg. Er warnt davor, dass das Grundverständnis vieler Anleger über Anleihen von Fehleinschätzungen durchsetzt sei.

 

Keine eierlegende Wollmilchsau

Auf keinen Fall sollten Anleger blind auf die vermeintlich sicheren Häfen vertrauen, denn der sicherste Weg, um derzeit Verluste zu machen, seien kurzlaufende Anleihen von Schuldnern mit hoher Bonität. "Renditen oberhalb der Inflationsrate gibt es aktuell nur bei längeren Laufzeiten, hier drohen aber wieder Kursverluste", so Laufenburg.

 

Eine Möglichkeit für Anleger, auf dieses Dilemma zu reagieren, seien inflationsindexierte Anleihen. Doch auch sie haben eine Laufzeit und sind damit möglichen Kursschwankungen ausgesetzt. "Inflationsschutz heißt nicht gleichzeitig auch Schutz gegen eine Zinswende", mahnt Laufenburg an. (ir)

 

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