Silber steht derzeit hoch im Kurs. Allein seit Anfang der Woche verteuerte sich das Metall um 17 Prozent und knackte sogar die Marke von 20 US-Dollar je Feinunze. Selbst der Goldpreis kann mit dieser Rally nicht mithalten. Und der Höhepunkt ist offenbar noch nicht erreicht: Bis zum zweiten Quartal 2021 könnte der Silberpreis auf 23,56 US-Dollar je Feinunze steigen, glaubt Nitesh Shah, Anlageprofi bei Wisdomtree,

Die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) hat nach den Hintergründen für den plötzlichen Preissprung geforscht und nennt vor allem zwei Faktoren: Erstens die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken. Viele Anleger fürchteten sich angesichts der unbegreiflichen Summen billigen Zentralbankgeldes vor steigenden Preisen und setzten dem "ein Metall entgegen, dass sie anfassen können", heißt es in dem Bericht.

Auch Silber hängt an der Konjunktur
Als zweiten Punkt nennt die Zeitung die Kursrally an den Aktienmärkten, die Anleger ärgere und vielen zugleich nicht geheuer sei. Rund um den Globus jagen die großen Indizes von einem Rekord zum nächsten. Auch der deutsche Leitindex Dax notiert wieder bei mehr als 13.000 Punkten, obwohl das Land in einer tiefen Rezession steckt. Silber erscheint vielen Investoren deshalb als die sicherere Wahl – ein Trugschluss, warnt die SZ. Denn knapp 54 Prozent der weltweiten Silbernachfrage kommen laut Datenanbieter GFMS aus der Industrie. Das weiße Metall ist somit genauso konjunkturabhängig wie die Aktienmärkte. Und nur, wer an eine rasche Erholung nach der Rezession glaubt, sollte ein Auge auf Silber werfen.(fp)