Die anhaltend expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) spreche – neben der fundamentalen Betrachtung der Unternehmensdaten – weiterhin für ein Investment in Aktien, stellt die Privatbank Semper Constantia fest. So hätten die Aktienkurse nach einer Seitwärtsbewegung im ersten Quartal wieder an Dynamik gewonnen. Regional bleibe Europa am interessantesten: Die Absenkung des Leitzinssatzes sollte neue Impulse für die europäische Wirtschaft setzen, so die Analysten der Bank. Vor dem Hintergrund positiver Stimmungsindikatoren prognostizieren sie der Eurozone für das Gesamtjahr 2014 ein BIP-Wachstum von einem Prozent.

Auch die Schwellenländer haben für Semper Constantia wieder an Attraktivität gewonnen. Ausgehend von China zeichne sich eine Stabilisierung der Wachstumsraten ab. In zahlreichen Schwellenländern scheine die konjunkturelle Abwärtsdynamik gestoppt zu sein. Über den Emerging Markets schwebten zurzeit allerdings einige politische Risiken, etwa die Unruhen in der Ukraine. Weil sich die ehemals hohen Wachstumsraten nicht so schnell wieder erreichen ließen, müsse auch in Zukunft mit sozialen Unruhen und politischen Unsicherheiten gerechnet werden. Angesichts der großen Ölvorkommen im Irak berge vor allem der Vormarsch der Terrorgruppe ISIS auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein erhebliches Risiko.

US-Markt ist zu teuer
Den US-Aktienmarkt halten die Experten der Privatbank nach wie vor für leicht überbewertet. Der Ausblick für die US-Wirtschaft sei aber positiv. Der private Konsum sei vor dem Hintergrund des wachsenden verfügbaren Einkommens der Haushalte zuletzt deutlich gestiegen. Das positive Konjunkturumfeld sollte dank der durch Schiefergasförderung niedrigen Energiepreise weiter anhalten, auch der ISM-Index für den Industriebereich signalisiere einen positiven Ausblick. Für das Gesamtjahr erwartet Semper Constantia für die USA einen BIP-Anstieg von 1,6 Prozent. Dadurch könne auch die sukzessive Rücknahme der lockeren Geldpolitik im laufenden Jahr gut verkraftet werden. (dw)