Georges Soros, einflussreicher Starinvestor mit ungarischen Wurzeln, zieht sämtliche Gelder aus dem Global Unconstrained Bond-Fonds von Janus Capital ab. Den managt kein Geringerer als Ex-"Bondkönig" Bill Gross höchstpersönlich. Nach dessen aufsehenerregendem Weggang bei Pimco hatte Soros von November 2014 an stufenweise 454 Millionen Euro in die Hände von Gross gelegt. Entsprechend angetan kommentierte der den vermeintlichen Vertrauensbeweis über den Twitter-Account seines neuen Arbeitgebers Janus damals so: "Es ist eine Ehre, auserwählt zu sein."

Damit ist es nun vorbei. US-Medien wie der Finanzinformationsdienst Bloomberg berichten übereinstimmend, Soros´ private Investmentfirma Quantum Partners habe ihr Asset Mananagement-Mandat für den Global Unconstrained Bond-Fonds widerrufen und das auf sie entfallende Investmentkapital abgezogen - immerhin rund 36 Prozent des Fondsvolumens von 1,26 Milliarden Euro. Für Gross, der seinen vorherigen Arbeitgeber Pimco einst selbst mit gegründet und wegen seines Rauswurfs jüngst auf Schadensersatz verklagt hat, ist das ein erneuter Tiefschlag.

Rätselraten über Motive
Konkrete Gründe, weshalb Soros so abrupt handelt, wurden nicht genannt. Es ist aber anzunehmen, dass die Performance von Gross´ neuem Rentenfonds nicht ganz den Vorstellungen des anspruchsvollen Geldgebers entsprach. Mit einem Minus von 1,2 Prozent in diesem Jahr unterbietet der Global Unconstrained Bond-Fonds Bloomberg-Daten zufolge satte 71 Prozent seiner Vergleichsgruppe. Diese Underperformance trifft auch die persönlichen Finanzen von Gross ganz direkt, der selbst mit umgerechnet 640 Millionen Euro in seinem neuen Prestigefonds engagiert ist. (ps)