Der US-Indexanbieter MSCI hat Argentinien zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder als vollwertiges Schwellenland eingestuft, berichtet das "Handelsblatt“. Das südamerikanische Land wird ab Mai 2019 wieder in entsprechenden Benchmarks des Indexanbieters vertreten sein. In der Folge dürften Argentinien Milliarden an indirekten Investitionen zufließen, durch Indexfonds und andere Portfolios, die die MSCI-Indizes als Benchmarks verwenden.

Das überschuldete Argentinien hatte seinen Schwellenland-Status bei MSCI im Jahr 2009 verloren. Die Regierung hatte damals Kapitalkontrollen eingeführt, um Steuerhinterziehung und Kapitalflucht zu bekämpfen. Nach diversen marktfreundlichen Reformen in den vergangenen Jahren qualifiziert sich das Land nun aus Sicht von MSCI wieder für Schwellenländer-Indizes. Der Indexanbieter hat allerdings klargemacht, dass erneute Marktbeschränkungen ein Grund wären, diese Entscheidung wieder auf den Prüfstand zu stellen.

Auch Saudi-Arabien kann sich freuen
Neben Argentinien ist auch Saudi-Arabien bei MSCI vom Frontier zum Emerging Market aufgestiegen und wird ab Mai kommenden Jahres ebenfalls in Schwellenländerindizes enthalten sein. Das Land bemüht sich seit zwei Jahren um wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt und will ausländischen Investoren den Marktzugang erleichtern. Die Aussicht auf eine Aufnahme in MSCI-Schwellenländerindizes hatte den saudischen Leitindex bereits vor einem Jahr deutlich in die Höhe getrieben, berichtet Reuters. (fp)