Die Sparkassen-Finanzgruppe hat sich abermals für ein Ende der EZB-Nullzinspolitik ausgesprochen. Am Dienstag veröffentlichte das Unternehmen eine entsprechende Erklärung, die sich an die Europäische Zentralbank, an die Bundesregierung und an die Europapolitiker in Brüssel richtet. "Wir wollen, dass die europäische Zinspolitik künftig wieder eigenverantwortliche Vermögensvorsorge und Sparen belohnt", sagt Helmut Schleweis, der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).

Neben Leitzinserhöhungen plädieren die Sparkassen in ihrem Schreiben unter anderem für eine bessere Wertpapierkultur – und indirekt für eine Entschärfung der Mifid-II-Regeln. "Da bei der derzeitigen Zinspolitik für die meisten Menschen angemessene Wertzuwächse nur noch durch Kapitalanlagen möglich sind, muss ein ungehinderter Zugang zu Wertpapierberatung – ohne die Hürde von Beratungshonoraren und ohne bürokratische Hindernisse – gesichert werden", heißt es in der Erklärung.

Teure Dokumentationspflichten
Nach der Finanzkrise verschärfte die Politik nicht nur die Gesetze für größere Banken, sondern auch für Finanzberater. Zahlreiche neue Gesetze wie die Pflicht zur Aufzeichnung der Kundengespräche am Telefon sollten die Wertpapierberatung für Bankkunden transparenter machen. Die Sparkassen kritisieren, dass der Vertrieb von Finanzprodukten durch die vielfältigen Dokumentationspflichten vor allem für kleine Banken unverhältnismäßig teuer geworden ist. (fp)