Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat sich für eine Erhöhung der Förderanreize bei der Riester-Rente ausgesprochen. Damit soll die staatlich gestützte private Altersvorsorge gestärkt werden und mehr förderberechtigte Menschen zum Abschluss einer solchen Rentenversicherung bewogen werden, sagte DSGV-Präsident Georg Fahrenschon.

Hintergrund der Forderungen ist, dass zwar knapp ein Drittel der Sparer einen geförderten Riester-Vorsorgevertrag abgeschlossen haben, die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge aber stagniert (FONDS professionell ONLINE berichtete), so dass die Riester-Rente insgesamt hinter den hohen Erwartungen zurückgeblieben ist.

"Langjähriges Sparen zusätzlich belohnen"
Daher plädiert Fahrenschon dafür, dass der bisherige geförderte Höchstbetrag von 2.100 Euro auf 2.800 Euro erhöht werden sollte. Parallel dazu müssten auch die Zulagen angeglichen und vereinheitlicht werden auf zum Beispiel 200 Euro Grundzulage und 250 bzw. 400 Euro Kinderzulage.

"Gerade Berufseinsteiger sollten einen weiteren Anreiz erhalten, früh den Grundstein für ihre private Vorsorge zu legen", sagte Fahrenschon. "Dabei kann eine deutliche Erhöhung des Berufseinsteigerbonus helfen. Wir schlagen eine Erhöhung des Berufseinsteigerbonus von bisher 200 auf 600 Euro vor. Darüber hinaus plädieren wir dafür, eine Treuezulage einzuführen, wenn nach zehn, 20 oder 30 Vertragsjahren mindestens jährlich ein bestimmter Sockelbetrag eingezahlt wurde, um langjähriges Sparen zusätzlich zu belohnen."

Verbesserung der Verwaltung
Zur Verbesserung des Riester-Sparens schlägt der DSGV zweitens vor, dass die staatlichen Zulagen direkt bei Abschluss eines Vertrages beantragt werden können und nicht erst zum nächsten Jahr. Außerdem fordert der Verband, dass bei laufenden Verträgen die notwendigen Formulare zur Beantragung am Jahresbeginn geliefert werden.

Der dritte Vorschlag des Sparkassenverbandes: Der Gesetzgeber solle die Unterscheidung zwischen Förderberechtigten, mittelbar Förderberechtigten und nicht Förderfähigen aufheben. "Private Vorsorge ist für alle wichtig", so Fahrenschon. "Deswegen sind wir der Meinung, dass auch alle Bürgerinnen und Bürger eine staatliche Förderung erhalten sollten. Die Riester-Rente muss zur privaten, geförderten Bürger-Rente werden."

Deutsche setzen auf Immobilien für Altersvorsorge
Eine verstärkte Unterstützung der privaten Altersvorsorge ist auch nach den Ergebnissen des "Vermögensbarometers 2013" nötig, einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Verbandes. Demnach sparen die Deutschen wegen der anhaltend niedrigen Zinsen immer weniger: Rund zwölf Prozent legen weniger als noch vor einem Jahr zurück, nur sieben Prozent sparen mehr.

Angesichts des anhaltenden Zinstiefs würden auch viele Vermögensformen nicht mehr hoch im Kurs stehen. Nur 37 Prozent der Befragten finden Kapitallebensversicherungen gut, bei privaten Rentenversicherungen sind es nur 27 Prozent. Sparbücher und Festgeld mit Werten von 19 und neun Prozent sind ebenfalls nicht beleibt. Dagegen sind Häuser und Wohnungen immer beliebter geworden: Mittlerweile jeder zweite Deutsche eine Immobilie als geeignete Altersvorsorge. Beim "Vermögensbarometer 2012" waren nur 45 Prozent dieser Meinung gewesen. (jb)