Michael Hasenstab denkt sich offenbar: "Jetzt erst recht." Während Donald Trump dem US-Nachbarland Mexiko bislang vor allem verbal zusetzt, mit Importzöllen und einer Mauer droht, hat der Starmanager von Franklin Templeton sein Engagement in mexikanischen Anleihen deutlich verstärkt. Die Papiere waren Ende September mit einem Anteil von 16,7 Prozent die größte Position in seinem globalen Anleihefonds. Im vierten Quartal 2016 hat er nach eigenen Angaben weiter zugekauft, berichtet Reuters.

Die Wette auf mexikanische Bonds ist typisch für Hasenstab. Schon in früheren Jahren hatte er ausgerechnet auf jene Papiere gesetzt, die kaum jemand anders haben wollte. So investierte er etwa auf dem Höhepunkt des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine in ukrainische Anleihen. Hasenstab geht davon aus, dass Trumps Drohungen gegen Mexiko in den Anleihekursen bereits weitgeehend eingepreist sind. Beim mexikanischen Peso, der zuletzt deutlich nachgegeben hat, rechnet der Fondsmanager im laufenden Jahr mit einer Erholung.

Politische Risiken im Euroraum nehmen zu
Bei europäischen Bonds ist Hasenstab, verantwortlich für das Fondsduo Templeton Global Bond und Templeton Global Total Return, dagegen vorsichtig. Grund: die politischen Risiken, die mit den anstehenden Wahlen in mehreren Euro-Ländern einhergehen.

"Ich würde nicht so weit gehen, auf ein Auseinanderbrechen der Eurozone im Jahr 2017 oder 2018 zu setzen", sagte er gegenüber Reuters. "Aber ich denke, dass nationalistische Parteien so viel Einfluss gewinnen werden, dass diese Frage verstärkt diskutiert wird. Investoren werden sich zweimal fragen, ob sie ihr Geld in Euro-Assets investieren sollten." (fp)