Deutsche Bundesanleihen und US-Treasuries haben am Montag massiv nachgegeben. Der kräftige Anstieg beim Ölpreis verstärkte die Dynamik des weltweiten Ausverkaufs bei Bonds. Im letzten Quartal 2016 war eine Trendwende bei festverzinslichen Papieren zu beobachten, die Renditen kletterten von ihren Rekordtiefs angesichts einer Neueinschätzung der Inflationserwartungen und Spekulationen bezüglich einer strafferen Notenbankpolitik. Über diese Entwicklung berichtet Bloomberg.

Die Rendite von zehnjährigen Bundesanleihen stieg Anfang dieser Woche um vier Basispunkte auf 0,40 Prozent. Am Terminmarkt fiel der Bund-Future um 82 Basispunkte auf 161,04. Die Ära negativer Renditen bei zehnjährigen deutschen Bundesanleihen läuft laut einer Umfrage von Bloomberg unter Volkswirten auf ihr Ende zu.

Investoren müssen umdenken
"Im Vergleich zum letzten Jahr oder den letzten Monaten, als wir einen anhaltenden Trend zu niedrigeren Renditen hatten, findet nun eine Bodenbildung statt", sagte Christian Reicherter, Analyst bei der DZ Bank AG in Frankfurt. "Das ist ein neues Szenario für Investoren."

Zehnjährige Treasuries rentierten bei 2,51 Prozent vier Basispunkte höher. Pessimistische Wetten auf die Papiere erreichten in der vergangenen Woche den höchsten Wert seit fast zwei Jahren, zeigen die jüngsten Daten der Commodity Futures Trading Commission. Sollten die Renditen zehnjähriger US-Papiere nachhaltig über 2,5 Prozent klettern, würde dies Potenzial für einen Test der Marke von drei Prozent schaffen, sagt Imre Speizer von Westpac Banking Corp. 

Der Fokus in dieser Woche liegt auf dem Zinsentscheid der US-Notenbank am Mittwoch. Händler sehen eine Wahrscheinlichkeit von 100 Prozent für eine Zinserhöhung am 14. Dezember und eine Zwei-Drittel-Chance einer weiteren Straffung bis Juni, wie Bloomberg-Berechnungen auf Basis der Fed-Funds-Futures zeigen. (aa)