Wird sie´s tun oder wird sie nicht? Fondsanbieter sind uneins, ob die US-Notenbank Fed bei ihrer Sitzung im Dezember den Leitzins tatsächlich, wie viele Beobachter erwarten, anhebt. Bei GAM hält man einen Zinsschritt im Dezember für wahrscheinlich. "Die Fed zieht eindeutig eine Normalisierung ihrer Geldpolitik in Betracht", sagt GAM-Chefökonom Larry Hatheway. Ken Leech, CIO bei der Legg-Mason-Tochter Western Asset, ist dagegen skeptisch. Er verweist auf die nachlassende Dynamik am US-Arbeitsmarkt und darauf, dass sich die Inflationserwartungen kaum verbessert haben.

Hatheway rechnet damit, dass die Anleiherenditen weiter steigen werden: bis Ende des Jahres um weitere zehn bis 20 Basispunkte. GAM reduziert deshalb die Duration der Anleihen in den Portfolios. "Wir bevorzugen Instrumente, die sich in einem Umfeld steigender Zinsen positiv entwickeln werden", sagt Hatheway. Dazu gehörten seiner Ansicht nach etwa nachrangige Anleihen, hypothekenbesicherte Wertpapiere und Katastrophenanleihen.

Ein Zinsschritt macht noch keine Trendwende
Western-Asset-CIO Leech bleibt dagegen US-Treasuries und Staatsanleihen treu. Bleiben Wirtschaftswachstum und Inflation weiterhin schwach, werden diese Festverzinslichen nämlich weiter von der Niedrigzinspolitik der Fed unterstützt. "Selbst wenn die US-Notenbank im Dezember die Zinsen anheben sollte, wäre das nicht unbedingt ein Zeichen für einen Politikwechsel", argumentiert Leech. Der sicherheitsorientierte Gedanke des "lower for longer" könnte den Märkten noch eine Weile erhalten bleiben. (fp)