Die US-Notenbank Fed hat am vergangenen Donnerstag die ersten Resultate des diesjährigen Bankenstresstests veröffentlicht, berichtet die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ). Diese fallen insgesamt überraschend gut aus: Zwar kamen die Prüfer zu dem Schluss, dass die 33 getesteten Bankenholdings im Falle einer schweren Rezession bedeutende Verluste erleiden würden. Indes würde keines der Institute die im Krisenfall verlangte Eigenkapital-Mindestanforderung unterschreiten.

Mit dem Stresstest wollen die US-Behörden sicherstellen, dass Regulatoren und Banken für den Fall einer schweren Krise gerüstet wären. Zudem wollen sie das Vertrauen der Öffentlichkeit in das Finanzsystem stärken, indem sie die Testergebnisse veröffentlichen.

Die simulierten Stress-Szenarien im Test sind überaus streng: So hat die Fed etwa geprüft, welche Auswirkungen ein Anstieg der Arbeitslosenquote um fünf Prozentpunkte auf zehn Prozent und ein Rückgang des US-Bruttoinlandsprodukts um 6,25 Prozent auf die Finanzlage der Banken hätten. Zum Stress-Szenario gehören außerdem ein Einbruch der Aktienpreise und der Anleiherenditen sowie ein Kollaps der Häuserpreise.

Schwere Rezession würde Großbanken unterschiedlich treffen
Im Rahmen des Stresstests untersuchte die US-Notenbank auch, wie sich eine schwere Rezession auf die US-Banken auswirken würde. Das Ergebnis: Am heftigsten von den acht systemrelevanten Großbanken würde Morgan Stanley getroffen. Aber auch Citigroup und Goldman Sachs müssten in einem solchen Fall starke Verluste bei ihren Eigenkapitaldecken hinnehmen. Bank of America, JP Morgan Chase und Wells Fargo sind dagegen im Mittelfeld.  (fp)