Nicht immer deckt sich bei Verbrauchern das subjektive Gefühl mit objektiv gemessenen Daten. Beim Immobilienkauf liegt das Bauchgefühl jedoch meist richtig, zeigt eine Studie der ING. Denn bei der Bewertung des Immobilienmarktes würden Verbraucher nicht auf den internationalen Vergleich schauen, sondern auf den eigenen Geldbeutel: Das Preisniveau wird dann als zu teuer empfunden, wenn für die Anschaffung der Immobilie eine hohe Anzahl an Jahresgehältern fällig wird, zeigt die repräsentative Umfrage der Bank.

Um ihre Ergebnisse einzuordnen, haben sich die ING-Experten auch den aktuellen "Property Index" der Beratungsfirma Deloitte angeschaut. Demnach müssen Immobilienkäufer vor allem in Tschechien, Polen und Großbritannien überproportional viele Brutto-Jahresgehälter für eine neue Immobilie aufwenden. So zahlen tschechische Verbraucher im Schnitt 11,2 Brutto-Jahresgehälter. Entsprechend empfinden Verbraucher dieser drei Staaten das Preisniveau von allen untersuchten Ländern am höchsten.

Deutschland vergleichsweise günstig
In Deutschland sind es – ungeachtet der Diskussion um zuletzt stark gestiegene Preise – nur etwas mehr als fünf Brutto-Jahresgehälter für eine 70-Quadratmeter-große Wohnung, zeigen die Deloitte-Zahlen. International betrachtet liegt der Wert damit im unteren Mittelfeld. "Entsprechend zeigt auch die Einstufung des heimischen Immobilienmarktes als 'teuer' hierzulande einen – zumindest vergleichsweise niedrigen Wert", schreiben die Studienautoren. (fp)