Immobilienkäufer müssen in Deutschland immer höhere Preise für Häuser und Wohnungen bezahlen. Der Preisanstieg bei Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern hat sich im zweiten und dritten Quartal 2016 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum noch beschleunigt, wie der Immobilienverband IVD mitteilt.

Dem Wohnpreis-Spiegel des Verbands zufolge, für den Immobilienpreise in rund 370 Städten und Gemeinden bundesweit ausgewertet wurden, verteuerten sich Eigentumswohnungen in Großstädten im Bestand mit mittlerem Wohnwert um gut sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im vergangenen Jahr hatte die Rate in diesem Segment bei knapp fünf Prozent gelegen. Die Preise für Einfamilienhäuser in Großstädten stiegen zudem um 4,2 Prozent nach 3,1 Prozent im vergleichbaren Vorjahresintervall. Insgesamt komme es in allen Segmenten zu einer deutlich stärkeren Preissteigerung, erklärt der IVD.

Metropolen verzeichnen höchste Preissteigerungen
In Großstädten stiegen die Preise besonders stark: In Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern verteuerten sich Bestandswohnungen mit mittlerem Wohnwert um 9,4 Prozent und Einfamilienhäuser um knapp sechs Prozent. Im Vorjahr waren es 7,5 Prozent beziehungsweise 4,8 Prozent. Eigentumswohnungen im Bestand mit einem hohen Wohnwert waren sogar noch begehrter. Hier stiegen die Preise in den Großstädten um fast zwölf Prozent. Damit setze sich der bereits im Jahr 2010 begonnene Preisanstieg auch in diesem Jahr ungebrochen fort, heißtes vom IVD.

Die höchsten Preissprünge unter den zehn größten deutschen Städten hat Frankfurt zu verzeichnen. In der Mainmetropole verteuerten sich Eigentumswohnungen im Bestand mit mittlerem Wohnwert um knapp 19 Prozent auf durchschnittlich 2200 Euro pro Quadratmeter. Die höchsten Durchschnittspreise finden sich in München. Auch dort hat ein Preisanstieg von 7,7 Prozent stattgefunden. Aktuell liegt in München der Durchschnittspreis für eine Bestandswohnung mittleren Wohnwerts bei 4200 Euro pro Quadratmeter. "Ein wichtiger Grund dafür ist die Wohnraumknappheit. Immer mehr Menschen zieht es in die Metropolen. Trotz allgemein gestiegener Bauaktivitäten gibt es eine ausgeprägte Unterversorgung im Angebot – bei immer größer werdender Nachfrage", kommentiert Jürgen Michael Schick, Präsident des IVD, die Studienergebnisse. (fp/ps)