Europäische Immobilien-Profis gehen davon aus, dass sich der aktuelle Marktzyklus, der von niedrigen Zinsen und Renditen geprägt ist, noch mindestens ein bis zwei Jahre fortsetzen wird. Dementsprechend sind sie immer häufiger bereit, Abstriche bei der Verzinsung von Immobilienanlagen zu machen. Das zeigt eine aktuelle Studie von Union Investment, für die der genossenschaftliche Fondsanbieter 175 Immobilieninvestoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien befragt hat.

Weil die makroökonomischen und politischen Unsicherheiten wachsen, nehmen Immobilieninvestoren geringere Renditen in Kauf, um keine höheren Risiken eingehen zu müssen. Der Anteil derjenigen, die ihre Risikostruktur beibehalten und dafür Abstriche bei den Renditezielen machen, ist von 56 Prozent im Sommer 2016 auf nun 64 Prozent gestiegen. Entsprechend ist der Anteil jener Investoren, die höhere Risiken eingehen, um etwa die Belastung aus sinkenden Ankaufsrenditen zu kompensieren, von 35 auf 30 Prozent gesunken.

Renditeziele rücken in weite Ferne
Mehr als die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass sie ihre Renditeziele in den kommenden drei Jahren nicht erreichen wird. "Die Suche nach der richtigen Balance wird 2017 das Investmentgeschehen in Europa prägen", sagt Olaf Janßen, Leiter Immobilienresearch bei Union Investment Real Estate. Außerhalb Europas auf Renditejagd zu gehen ist nur für einen verschwindend geringen Anteil der befragten Investoren eine Option. Gerade einmal sechs Prozent wollen ihr Engagement in Europa zugunsten von Investments in außereuropäischen Märkten zurückfahren. (fp)