Im vergangenen Jahr haben deutlich mehr Anleger in Deutschland zu Aktien, Aktienfonds oder gemischten Portfolios gegriffen, zeigt eine Studie des Deutschen Aktieninstituts (DAI). Im Jahresdurchschnitt lag die Zahl der Aktionäre und Besitzer von Aktienfonds um fast 1,1 Millionen höher als im Vorjahr.

Insgesamt besaßen im Jahr 2017 rund zehn Millionen Bundesbürger Aktien oder Aktienfonds. Das entspricht 15,7 Prozent der Deutschen und ist der höchste Stand seit zehn Jahren. Auch Mischfonds legten in der Gunst der renditesuchenden Bundesbürger enorm zu: Der Anstieg von rund 836.000 Personen innerhalb eines Jahres ist laut DAI-Zählung absolut betrachtet sogar der höchste Zuwachs seit dem Jahr 2001. (Lesen Sie hierzu auch den Kommentar von FONDS professionell-Chefredakteur Bernd Mikosch: "Aus Sparern werden Aktionäre: Ein Warnsignal?")

Fondsinvestments erklimmen neues Zehn-Jahres-Hoch

Quelle: DAI

Diese Entwicklung sei ein gutes Zeichen, kommentiert DAI-Geschäftsführerin Christine Bortenlänger. "Offenbar erkennen immer mehr Menschen die Vorteile der Aktienanlage für den langfristigen Vermögensaufbau und die Altersvorsorge." Der Lackmustest steht aber noch aus: In früheren Jahren sind Anleger oft der Marktentwicklung nachgelaufen und haben sich bei fallenden Kursen wieder von ihren Aktieninvestments getrennt.

Aktien nur für Ältere?
Die DAI-Studie zeigt, dass vor allem Über-50-Jährige und Personen mit einem Netto-Monatseinkommen von über 3000 Euro in Aktien oder Aktienfonds investieren. "Wir müssen jüngere Menschen und Menschen mit einem geringeren Einkommen noch stärker erreichen", sagt Bortenlänger. Sie sieht die Politik in der Pflicht, für entsprechende Rahmenbedingungen zu sorgen. "Der Koalitionsvertrag enttäuscht diesbezüglich auf ganzer Linie. Geld für die Altersvorsorge muss endlich in Instrumente fließen, die ausreichend Rendite erwirtschaften." (fp)