Anleger und Experten diskutierten seit einiger Zeit verstärkt über sozial verantwortliches Investieren (socially responsible investments, SRI) und dessen Ertragschancen. Skeptiker geben gern zu bedenken, dass nachhaltiges Anlegen die Rendite schmälern könnte. Das SRI-Team des französischen Vermögensverwalters La Financière de l´Echiquier (LFDE) hat nun mit einer Studie belegt, dass das nicht stimmt – im Gegenteil: Nachhaltige Anlagen bieten der Untersuchung zufolge sogar besonders gute Renditechancen.

Quelle LFDE

"Investiert man systematisch in Unternehmen mit den besten ESG-Ratings, generiert man dauerhaft eine höhere Performance im Vergleich zu Anlagen in Unternehmen mit schlechten Ratings", sagt Sonia Fasolo, Fondsmanagerin und Leiterin des SRI-Team bei LFDE.

Die Studie zeigt, dass alle drei Nachhaltigkeitsfaktoren – also Umweltaspekte, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung – auf lange Sicht einen überdurchschnittlichen Performance-Beitrag leisten, erst recht im Vergleich mit einem rückgerechneten "Flop 40-"Musterportfolio als Gegenstück, dass gezielt aus ethisch besonders fragwürdigen Unternehmen besteht. Der soziale Faktor trägt demnach am stärksten zum Gesamtergebnis bei.

Kaum Unterschiede im Risikoniveau
Die LFDE-Experten haben sich auch angeschaut, ob Nachhaltigkeitsinvestments eine andere Risikostruktur aufweisen als klassische Geldanlagen. Ergebnis: Sie konnten "keine großen Unterschiede zwischen den Portfolios mit guten ESG-Ratings und jenen mit schlechteren Ratings feststellen", sagt Fasolo. Da die Portfolios mit den besten Nachhaltigkeitsratings aber unterm Strich ein besseres Risiko-Ertrags-Verhältnis haben, sind sie widerstandsfähiger als jene mit schlechteren Ratings, fügt die Expertin an. (fp)