Studie: Top-Ratings zeigen Überflieger-Potenzial bei Fonds an
Kann man aus Benotungen oder der Anzahl von Sternen wirklich Schlüsse über den künftigen Erfolg eines Fonds ziehen? Scope-Analysten haben sich dieser Frage in einer aktuellen Auswertung gestellt – und kamen auf ein erstaunliches Ergebnis.
Vergangene Kursentwicklungen sind kein zuverlässiger Indikator für die künftige Performance: Das ist ein Grundsatz, den jeder Berater kennen sollte. Ratings renommierter Analysehäuser bieten dennoch für viele einen wichtigen Anhaltspunkt, Fonds auszuwählen. Wie aussagekräftig diese in Bezug auf die künftige Entwicklung tatsächlich sind, hat das Analysehaus Scope nun untersucht: Die Analysten prüften, wie sich Fonds mit Spitzenrating sowohl drei als auch fünf Jahre danach gegenüber dem breiten Markt schlugen.
"In Summe konnten die Top-Produkte sowohl drei als auch fünf Jahre nach Erhalt ihres Spitzenratings eine teils deutlich höhere Rendite erzielen als der Marktdurchschnitt", stellt Scope-Analystin Barbara Claus fest. Als Vergleichspunkt für die Analyse dienten die jeweiligen Indizes nachbildende ETFs. Besonders Aktienfonds mit Spitzenrating konnten den global anlegenden Vergleichs-ETF erfolgreich übertreffen: auf Sicht von drei Jahren um beachtliche 2,7 und auf Sicht von fünf Jahren um immerhin 1,2 Prozentpunkte pro Jahr.
Anleihe- und Mischfonds schlugen ebenfalls den Markt
Auf der Anleiheseite fiel die Outperformance dagegen nicht ganz so üppig aus: Gegenüber globalen Renten-ETFs performten die am besten bewerteten aktiv gemanagten Rentenfonds auf Sicht von drei Jahren um 0,8 Prozentpunkte pro Jahr besser, auf Fünf-Jahres-Sicht um 0,3. Die Spitzenreiter unter den aktiven Mischfonds bestehend aus Aktien und Anleihen konnten den breiten Markt ebenfalls schlagen: Im Vergleich zu ETFs mit einem Aktien- und Rentenmix performten sie über drei Jahre hinweg jährlich um 1,6 und über fünf Jahre um 0,7 Prozentpunkte besser. "Wir sehen dieses Ergebnis als Zwischenerfolg für das Lager der aktiv gemanagten Fonds, die wegen ihrer teils hohen Gebühren unter Rechtfertigungsdruck stehen", fasst Claus abschließend zusammen. (fp/ps)
Kommentare
Aktiv schlägt passiv inklusive aller Gebühren! Ein weiterer Beweis für die Arbeit engagierter Berater!
AntwortenFür mich sind die im Artikel genannten Erkenntnisse nicht neu, ich "predige" das seit Jahrzehnten, aber schön, einmal mehr einen BEWEIS zu haben dafür, dass aktiv -gut ausgewählt!- sehr wohl passiv schlägt - und zwar DAUERHAFT und NACH allen Gebühren. Aber das macht natürlich Arbeit! Ein Aufwand, den sich viele "Berater" nicht machen, deren "Beratung" vorsichtig formuliert "wenig einfallsreich" (um kein schlimmeres Wort zu verwenden) nur darin besteht, irgendwelche ETF´s zu empfehlen, am Besten noch die auf den MSCI World... Ich jedenfalls mache mir für meine Mandat(inn)en weiterhin gerne den großen Arbeitsaufwand - denn die Ergebnisse sind eindeutig und einfach nur fantastisch. Für wen jedoch gilt "Geiz ist geil", der mag sich (weiterhin) in die Hände der Genannten begeben, selber Schuld.... ;-)
schutzwürdig am 17.01.22 um 12:54