Versicherungsunternehmen sind traditionell hoch in fixverzinsten Anlagen wie Anleihen investiert. Angesichts der langanhaltenden Niedrigzinsperiode wird es aber zunehmend zum Problem, mit dieser Anlageklasse die Zinsversprechen gegenüber den Kunden einzuhalten. Wie eine weltweite Studie von Natixis IM zeigt, sind mittlerweile die meisten Versicherer bereit, bei der Kapitalanlage ein  höheres Liquiditätsrisiko  einzugehen, um Renditen zu generieren.

Unter 200 Anlageprofessionals weltweit halten 75 Prozent inzwischen alternative Assetklassen wie Private Debt, Private Equity oder Real Assets für unverzichtbar. Bei über der Hälfte heißt es bereits "Anleihen raus, Alternatives rein": 53 Prozent gaben an, dass sie Alternative Investments verstärkt als Ersatz für Rentenstrategien einsetzen.

Regulierung verhindert höhere Anteile
Allerdings sind dieser Umschichtung Grenzen gesetzt. 89 Prozent der Befragten sagten, dass sie die Regulatorik daran hindert, noch stärker in alternativer Strategien zu gehen. Als besonders einschränkend wird dabei die Kapitalunterlegung alternativer  Investments angesehen. Diese führe im Ergebnis oftmals zu einer Ausrichtung der Portfolios an schwach rentierlichen  Fixed  Income-Anlagen. 

Das immer komplexer werdende regulatorische Umfeld habe außerdem zur Folge, dass die Versicherer ihre alternativen Strategien zunehmend von externen Managern verwalten lassen, heißt es in Unterlagen. 62 Prozent gaben an, alternative Strategien in ihren Portfolios teilweise von Dritten verwalten zu lassen. Zehn Prozent tun dies in vollem Umfang.

Family Offices mit hohen Private Equity-Anteilen
Der hohe Drang in den alternativen Bereich wird auch in einer anderen aktuellen Studie offensichtlich. Laut der jährlichen globalen Investorenbefragung von Montana Capital Partners ist der Anteil der institutionellen Investoren, die mehr als fünf Prozent ihres Portfolios in Private Equity investieren in diesem Jahr von 40 auf 60 Prozent deutlich angestiegen. Zwei Drittel der Family Offices und Stiftungen investieren mehr als zehn Prozent ihres Kapitals in Private Equity und ein Drittel sogar mehr als 20 Prozent. (eml)