Swisscanto Invest rät Anleihe-Investoren im aktuellen Umfeld eher zu US-Dollar-Titeln als zu Anleihen, die in Euro notiert sind. Außerdem seien auch Emerging-Markets-Anleihen wieder etwas attraktiver geworden. Meiden sollten hiesige Investoren festverzinsliche Titel auf das Britische Pfund.

USA: Kein Zinsanstieg vor Dezember
Die allgemeine Zinssituation beurteilen die Anleihestrategen von Swisscanto derzeit als vergleichsweise freundlich für US-Dollar-Bonds. "Der Grund ist zum einen die positive Renditedifferenz bei gleichzeitig leicht erstarkendem US-Dollar; zum anderen dürfte der nächste Zinsschritt der US-Notenbank nicht vor Mitte Dezember erfolgen." Allerdings drohten im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen weiterhin politische Risiken. Deshalb sei insgesamt ein defensiv eingestelltes Portfolio sinnvoll.

Eine Anlagealternative könnten Titel aus Schwellenländern darstellen. So wirkten offensichtlich die Stimulierungsmaßnahmen der chinesischen Regierung, das Wachstum dort dürfte sich damit weniger abschwächen als bisher erwartet. Auch in Brasilien und Russland mehrten sich die Anzeichen dafür, dass die Länder bald aus der Rezession herausfinden.

Finger weg vom britischen Pfund
Euro-Anleihen würden dagegen von etlichen Risiken belastet, darunter die kritische Lage im italienischen Bankensektor und das im Dezember bevorstehende Verfassungs-Referendum in Italien. "Zudem können weitere Enttäuschungen der Europäischen Zentralbank nicht ausgeschlossen werden", heißt es bei Swisscanto. Anleihen in Britischen Pfund wiederum seien nachhaltig durch die labile Währung beeinträchtigt. (fp)