Gold bleibt auch in Zukunft gefragt. Davon sind die Analysten des Schweizer Vermögensverwalters Swisscanto überzeugt. "Uns scheint das Abwärtspotenzial vom jetzigen Niveau aus begrenzt", heißt es in einem aktuellen Marktkommentar. In der geopolitisch und konjunkturell unsicheren Lage bleibe Gold eine beliebte Anlageklasse, um das Portfolio zu diversifizieren. Zudem habe der niedrigere Preis "Käufer auf den Plan gerufen, die typischerweise als Preisnehmer agieren und damit eine antizyklische, stützende Nachfrage stellen". Darunter fallen beispielsweise die wichtigen Goldkonsumenten China und Indien, die zuletzt ihre Importe erhöhten, sowie die Zentralbanken, die im zweiten Quartal dieses Jahres Gold zukauften.

Mittelfristig Chancen für einen Preisanstieg bietet die Geldpolitik, wie Swisscanto erläutert. Denn sobald die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) ihren Zinserhöhungszyklus abgeschlossen hat und die Zinsen wieder fallen, wird Gold wieder attraktiver, prognostizieren die Experten. Zudem stelle der Inflationsausgleich eine strukturelle Unterstützung dar.

Zinserhöhungen belasten den Goldpreis
Gold hat in den vergangenen Monaten an Wert verloren und ist auf eine Handelsspanne zwischen 1.700 und 1.800 US-Dollar pro Feinunze gefallen. Grund dafür waren unter anderem die Zinserhöhungen der Zentralbanken. "Vorerst bedeutet die weitere Straffung der US-Geldpolitik Gegenwind für Gold und die übrigen Edelmetalle", betonen die Swisscanto-Analysten. Auch der starke US-Dollar belastet den Goldpreis tendenziell, da er Gold-Investments außerhalb des Dollar-Raums verteuert. (fp)