Die DWS hat den Besuchern ihres Vortrages auf dem diesjährigen FONDS professionell KONGRESS ihre Sicht auf die Märkte im Jahr 2019 dargelegt. Der führende deutsche Asset Manager schickte dafür Johannes Müller, seines Zeichens Leiter des CIO Offices der DWS, und als Überraschungsgast Starmanager Tim Albrecht in den großen Saal 1 des Mannheimer Congress Centers. Unterstützt wurden sie dabei vom Wirtschaftsjournalisten Markus Koch.

"Wir befinden uns im Moment zwischen Aufschwung und dem sogenannten 'Spätzyklus'", ordnet Müller die aktuelle Entwicklung ein. Er bezieht sich auf das Wirtschaftsmodell seines Hauses: "Zunächst gab es nach 2008 eine Erholung, dann eine Pause und nun eine Phase des Aufschwungs, die noch anhält." Danach folge der Spätzyklus, begleitet von einem Bärenmarkt an der Börse. Doch soweit sei man offenkundig noch nicht, wie die rasante Erholung der Aktienkurse seit Jahresbeginn deutlich zeigt.

Neue Nüchernheit
Wie belastbar diese Erleichterungsrally ist – insbesondere im Hinblick auf deutsche Aktien – machte hernach Starmanager Tim Albrecht, der zur Mitte des Vortrages von Koch auf die Bühne geholt wurde, zum Kern seiner Ausführungen. 

Ab dem dritten Quartal 2018 hätten zahlreiche deutsche Firmen ertrags- und gewinnseitig nicht mehr wie erhofft "geliefert", was sich auf die Märkte ausgewirkt habe. Daher könne man hierzulande von einer "Umsatzrezession" sprechen. "Nach 2018 sind wir alle nun sehr geerdet", so sein Kommentar. Albrecht schaut daher auch eher verhalten auf die Renditechancen deutscher Aktien in 2019. "Wir fahren nach dem guten Start ins laufende Jahr auf Sicht", beschreibt der Starmanager seine momentane Strategie.

"Politische Börse bekommen längere Beine"
Hinzu komme, dass die Politik sein Tagesgeschäft auch nicht einfacher mache. So sei der Brexit natürlich eine Herausforderung: "Die Regierungen sollen darauf achten, dass das wirtschaftliche Leben nicht unter politischen Krisen leidet", fordert er von den Entscheidungsträgern

Müller stimmt ihm hier zu: "Die Beine der politischen Börsen werden länger", beschreibt er die zunehmenden Auswirkungen der Politik in Anlehnung an die lange geltende Weisheit "Politische Börsen haben kurze Beine", die besagt, dass die Märkte schnell Wahlen oder andere Ereignisse abschütteln. (jb)