Es ist ein denkwürdiges Datum: Vor 25 Jahren, am 18. November 1996, debütierte die Deutsche Telekom auf dem Frankfurter Parkett. Für Erstzeichner war die "T-Aktie" ein nervenaufreibendes Investment. Wer zum Ausgabepreis von 28,50 DM – also umgerechnet 14,57 Euro – zugriff und bis heute bei der Stange blieb, hat unter Wertentwicklungsaspekten wenig Grund zum Feiern. Mit aktuell rund 16,90 Euro steht der einst als "Volksaktie" gepriesene Anteilschein fast wieder am Anfang. Oder anders ausgedrückt: Eine annualisierte Performance von mickrigen 0,6 Prozent ist wahrlich kein Grund, in Jubel auszubrechen.

Die T-Aktie sei "so sicher wie eine vererbbare Zusatzrente", hatte der damalige Vorstandschef Ron Sommer im Vorfeld des Börsengangs verkündet. Millionen Sparer folgten ihm und wurden bitter enttäuscht. Vollends traumatisiert ist, wer in der Nähe des historischen Kursgipfels von 104,90 Euro kaufte, den die "T-Aktie" auf dem Höhepunkt der Internet-Euphorie am 6. März 2000 erklomm. So weit, so bekannt. Doch dieses Bild ist schief. Denn dank Dividenden steht bei Anlegern der ersten Stunde unterm Strich ein ansehnliches Plus zu Buche.

Zumindest auf die Gewinnbeteiligung war bei dem Dax-Konzern aus Bonn Verlass. Nur während der Ertragskrise 2002/03 gingen Anteilseigner leer aus. Die stets im Mai überwiesenen Dividenden summieren sich über die Jahre auf einen Gesamtbetrag von 14,98 Euro je Aktie. Naiv gerechnet, also unter Ausklammerung von Kapitalertragsteuern und Inflation, wäre der Erstzeichnungskurs von 14,57 Euro vom November 1996 zu rund 102 Prozent über die wiederkehrenden Überweisungen refinanziert worden. Und auch die aus Bloomberg-Daten ermittelte Dividendenrendite von im Schnitt 3,8 Prozent pro Jahr kann sich sehen lassen. Anders als bei Anleihen ist die laufende Verzinsung bei Aktien zwar nicht der maßgebliche Beweggrund für einen Kauf – schaden tut sie aber auch nicht, wie das Beispiel der viel gescholtenen "Volksaktie" zeigt. (ps)