Mehr Zuversicht in Bezug auf die Weltkonjunktur und etwas anziehende Kapitalmarktzinsen haben den Goldpreis in den vergangenen acht Monaten dahinschmelzen lassen. Seit seinem historischen Hoch von 2.075 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) im vergangenen August ist er zuletzt auf 1.737 US-Dollar gefallen. Dennoch halten die Deutschen dem Edelmetall weiterhin eisern die Treue, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ). 

Demnach haben Goldhändler zuletzt kaum Rückgänge aus Deutschland verzeichnet. Im Gegenteil: Pro Aurum berichtet, dass die Umsätze mit Goldbarren und -münzen in den ersten drei Monaten des Jahres die Werte aus diesem Zeitraum im Rekordjahr 2020 durchaus wieder erreicht haben. Das global tätige Handelsunternehmen Bullionvault gab an, dass Verbraucher Gold zwar deutlich öfter verkaufen, die Deutschen sich diesem Trend aber nach wie vor widersetzen und das Edelmetall einkaufen. Auch die Edelmetallmünzen-Plattform Coininvest sieht in deutschen Verbrauchern weiterhin den stärksten Nachfrager für physisches Gold.

Rückenwind durch Zentralbanken
Als Grund für die konstante Goldnachfrage der Bundesbürger nennt Pro Aurum in erster Linie die Angst vor Inflation. Auch dass viele Banken jetzt Negativzinsen nähmen, spiele eine Rolle, sowie das ganze Niedrigzinsumfeld, teilte die Handelskette der Zeitung mit. Hinzu komme der zuletzt wieder etwas günstigere Goldpreis, der den Einstieg attraktiv mache.

Die Chancen stehen gut, dass der Goldpreis bis Jahresende nochmal anziehen wird. "Wir gehen davon aus, dass Gold ab Jahresmitte deutlich steigen wird, wenn der Gegenwind seitens des Dollar und der Anleiherenditen nachlässt", sagte Analyst Carsten Fritsch der FAZ. Unterstützung erhält das Metall dabei auch durch die Zentralbanken: Polens Währungshüter kündigten an, 100 Tonnen Gold zukaufen zu wollen. Auch Ungarns Zentralbank teilte mit, ihre Goldreserven von 31,5 auf 94,5 Tonnen aufstocken zu wollen. (fp)