Die Preise für Wohnimmobilien steigen seit Jahren, und das in vielen Metropolen rund um den Globus. Die Gefahr einer Preisblase ist aber nicht etwa in New York City besonders groß, in London oder in Singapur, sondern: in Frankfurt am Main.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Schweizer Großbank UBS, über die unter anderem "Spiegel Online" berichtet. Das Blasenrisiko ist in der Main-Metropole demnach sogar höher als in Toronto, Hongkong oder München.

UBS Global Real Estate Bubble Index
Index Scores für den Wohnungsmarkt ausgewählter Städte 2021

Inflationsbereinigt sind die Wohnungspreise in Frankfurt laut UBS seit 2016 im Schnitt um zehn Prozent pro Jahr gestiegen, die Mieten um drei Prozent. Käufer haben zuletzt wegen der niedrigen Zinsen viel auf Pump finanziert – darunter auch spekulative Mietprojekte, befürchten die UBS-Experten. Sie hatten bereits im vergangenen Jahr davor gewarnt, dass im Euroraum viele Wohnungsmärkte heißlaufen, und Frankfurt als eine der am stärksten betroffenen Metropolen genannt, kurz hinter München.

Mondpreise für Luxuswohnungen
Die Preise stellen in Frankfurt mittlerweile Rekorde auf: Eine durchschnittliche Eigentumswohnung kostet rund 6.000 Euro pro Quadratmeter im Bestand und 8.000 Euro pro Quadratmeter im Neubau, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf den Immobiliendienstleister Colliers. In neuen, edlen Hochhäusern mit Concierge und Weinkeller werden für Wohnungen auch schon einmal 14.000 Euro pro Quadratmeter aufgerufen.

Immerhin: Es zeichnet sich ein Wandel ab. In der Coronakrise ist das Bevölkerungswachstum in der Metropole zum Stillstand gekommen. "Der Drang in die Vororte ist auch am Main zu beobachten", heißt es vonseiten der UBS. Ende 2020 lebten ungefähr so viel Einwohner in Frankfurt wie ein Jahr zuvor. Die Frage ist nun, ob die Entwicklung am Main in dieselbe Richtung geht wie an der Isar: In München verlagert sich die Wohnimmobiliennachfrage zunehmend in die Vororte, die Mietpreise in der Stadt haben zuletzt leicht korrigiert. (fp)