Privatanleger in Europa sind sehr offen, was nachhaltige Geldanlagen angeht. Doch bislang haben nur wenige tatsächlich in diesem Bereich angelegt oder sich zu dem Thema beraten lassen. Das zeigt eine Umfrage von Allianz Global Investors (AllianzGI) unter 10.000 EU-Bürgern. Drei von vier Anlegern halten nachhaltige Geldanlage demnach für wichtig, doch nur jeder Fünfte hat sich bereits zu diesem Thema mit einem Finanzberater zusammengesetzt. Mathias Müller, Leiter des europäischen Privatkundengeschäfts bei AllianzGI, sieht enormen Nachholbedarf. 

90 Prozent der Befragten interessieren sich für Wasserversorgung, soziale Fairness oder den Klimawandel. "Es ist faszinierend zu beobachten, dass es keinen klaren Favoriten hinsichtlich der Art nachhaltigen Investierens gibt", sagt Müller. In fast allen Ländern sind es um ähnlich viele Menschen, die Nachhaltigkeit in der Geldanlage wichtig finden – Deutschland liegt mit 73 Prozent im europäischen Schnitt. 

Enormes Potenzial
Obwohl das Interesse an nachhaltigen Investments groß ist, hapert es an der praktischen Umsetzung. "Wir sehen dieses Ergebnis einerseits als Auftrag, noch gezielter zu informieren, andererseits aber auch als langfristige Chance", sagt AllianzGI-Experte Müller. Schließlich zeige das Ergebnis, dass es in dem Bereich noch enormes Potenzial gebe. (fp)