Seit der Bankenkrise vergeht deutschen Haushalten sichtbar die Sparlaune. Vor allem kurzfristige Geldanlagen wie Tagesgeld- und Festgeldkonten haben seitdem an Popularität verloren: Hatten 2008 noch neun Prozent der Haushalte eine solche Anlage abgeschlossen, sind es derzeit nur noch zwei Prozent. Auch bei langfristigen Anlagen reduzierte sich die Abschlussquote von fünf auf ein Prozent. Das geht aus dem aktuellen Finanzmarktpanel des Markt- und Meinungsforschungsinstituts Ipsos hervor.
 
Doch nicht nur die "Klassiker" leiden: Selbst die renditestärkeren Investmentprodukte sind seit den Jahren 2008 und 2009 immer weniger gefragt – wenn auch nicht ganz so heftig wie Sparbuch und Co. Insgesamt schließt aktuell nur noch knapp jeder neunte Haushalt ein Bankprodukt wie einen Fondssparplan neu ab. Im Jahr 2008 war es noch jeder fünfte. Besaß ein Haushalt früher noch 5,8 Bankprodukte, sind es jetzt nur noch 4,9. Lediglich Ratenkredite konnten seit der Finanzkrise punkten: Ihre Abschlussquote stieg von zwei auf drei Prozent. 

Kein Ende in Sicht
An der schlechten Anlagestimmung wird sich so bald nichts ändern, sagt Michael Dorsch, Manager des Ipsos-Finanzmarktpanels: "Sparprodukte werden in absehbarer Zeit nicht attraktiver werden, die Impulse für einen Anstieg der Abschlussquoten bleiben aus." Während Geldhäuser weiter an der Gebührenschraube drehen würden, parkten Verbraucher ihr Geld auch künftig auf dem Girokonto. (fp)