Nach dem Willen der deutschen Finanzbranche soll Frankfurt am Main künftig eine größere Rolle für Fintech-Unternehmen spielen – sogar, wenn dafür öffentliche Mittel nötig sein sollten. Zwei Drittel der Entscheidungsträger aus der Finanzbranche zählen die Digitalisierung zu den wichtigsten Zukunftsthemen, zeigt eine Umfrage des Center für Financial Studies unter rund 400 Unternehmen in Deutschland. "Eine starke Fraktion der Befragten spricht sich für eine Förderung von Fintech-Firmen aus", sagt Jan Pieter Krahnen, Direktor des Centers und wissenschaftlicher Leiter der Umfrage.

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Fast die Hälfte der Befragten meint, dass ein stärkeres Engagement für Fintechs in jedem Fall nötig ist. Weitere 28 Prozent finden es besonders wichtig, dass Finanz-Startups mit klassischen Finanzdienstleistern wie banken und Versicherungen vernetzt werden, und fünf Prozent sehen die internationale Vernetzung im Fokus. Nur rund zwölf Prozent der Befragten gaben an, dass der Finanzplatz Frankfurt hierbei keine größere Rolle spielen sollte.

Zusammen ist man weniger allein
Bei der Frage, ob die Regulierung in Deutschland Fintech-Innovationen behindert, sind die Meinungen geteilt. Rund 46 Prozent der Umfrageteilnehmer sehen in der Regulierung kein Hemmnis, 43 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Auf die Frage nach dem passenden Umgang mit Fintech-Firmen gaben die Befragten mehrheitlich an, mit den neuen Wettbewerbern kooperieren zu wollen. Knapp die Hälfte der Dienstleister und ein Drittel der Finanzinstitute zieht in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit dem knallharten Wettbewerb vor. (fp)