Die anhaltend niedrigen Zinsen wirken sich langsam. aber sicher auf das Anlageverhalten der Verbraucher aus, zeigt eine Studie von Gothaer Asset Management. Rund 45 Prozent der Deutschen gaben in einer Umfrage der Versicherer-Tochter an, dass das Zinsniveau ihre Anlageentscheidungen beeinflusst. So sind die Investitionen in klassische Instrumente wie Sparbuch und Bausparvertrag rückläufig.

Das Sparbuch liegt zwar auf der Beliebtheitsskala mit 39 Prozent nach wie vor an erster Stelle. Im vergangenen Jahr hatten aber noch satte 45 Prozent der Befragten das Sparbuch zu ihrem Liebling erkoren. Im Jahr 2015 waren es 51 Prozent. Bei Bausparverträgen sieht es ähnlich aus: Im Jahr 2015 investierten dort noch 35 Prozent der Deutschen, aktuell sind es 28 Prozent.

Schritt für Schritt zu mehr Risiko
Anlageformen, die höhere Renditen erwarten lassen, werden allmählich beliebter. So investiert mittlerweile jeder fünfte Deutsche in Fonds. Im Vorjahr waren es nur 17 Prozent. Ein Viertel der Befragten wäre bereit, bei der Geldanlage zu Gunsten höherer Renditen auch ein höheres Risiko einzugehen. Im vergangenen Jahr hatten nur 20 Prozent der Studienteilnehmer einen solchen Schritt in Erwägung gezogen.

Zugleich wird die Kritik an der Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) lauter: Mittlerweile halten 57 Prozent der Bundesbürger die Minizinsen für einen Fehler. Vor zwei Jahren waren es nur 46 Prozent. Besonders kritisch zeigt sich die Altersgruppe der Über-60-Jährigen. In dieser Gruppe stehen 68 Prozent der Befragten der aktuellen EZB-Politik skeptisch gegenüber. (fp)