Ob ein Unternehmen ökologisch und sozial verantwortungsvoll wirtschaftet, spielt für Anlageprofis heute eine zentrale Rolle. In einer Umfrage der Beratungsgesellschaft PwC gab knapp die Hälfte der 325 befragten Asset Manager und Analysten an, sich von Firmen zu distanzieren, die keine ausreichenden ESG-Maßnahmen ergreifen. In der Unternehmenswelt gilt also immer häufiger: "Be green or be gone." Ganze 79 Prozent der Befragten nannten zudem die Art und Weise, wie Unternehmen mit ESG-Risiken und -Chancen umgehen, als wichtigen Faktor für Investitionsentscheidungen.

Wollen Unternehmen sich nicht nachhaltig ausrichten, kann das die Führungsebene teuer zu stehen kommen. 59 Prozent der Befragten gaben an, dass sie im Fall fehlenden ESG-Engagements eher gegen Managerboni stimmen würden. Ein Drittel hat das nach eigenen Angaben sogar schon getan. Denn Nachhaltigkeit ist Chefsache, finden Profi-Investoren: ESG-Kriterien sollten ihrer Ansicht nach in die Unternehmensstrategie eingebettet sein und Führungskräfte, insbesondere Vorstandschefs, sollten Verantwortung dafür übernehmen.

Nachhaltigkeit ja, Renditeabschlag nein
Am wichtigsten finden Asset Manager und Analysten laut der PwC-Umfrage Aktivitäten rund um den Klimaschutz, also das "E" in ESG. Ihrer Einschätzung nach sollten sich Unternehmen vor allem darauf konzentrieren, die Emission von Treibhausgasen zu senken.

Eine schlechte Nachricht für Unternehmen: Trotz der Fokussierung auf Nachhaltigkeit wollen Anlageprofis keine schmalere Rendite in Kauf nehmen. Rund 80 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sie im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit höchstens eine um ein Prozent geminderte Anlagerendite akzeptieren würden. Fast die Hälfte von ihnen würde überhaupt keine niedrigeren Investmenterträge akzeptieren. (fp)