Obwohl mit 73 Prozent immer mehr Sparer und Investoren weltweit Unternehmen in einer gesellschaftlichen Verantwortung sehen, haben gerade einmal 29 Prozent von ihnen bisher Sparmaßnahmen und Investitionen nach den ESG-Grundsätzen vorgenommen. Speziell in Deutschland liegt die Quote mit 33 Prozent etwas höher. Zu diesem Ergebnis kommt eine von Vontobel Asset Management in Auftrag gegebene Studie unter rund 4.600 Verbrauchern, die in 14 Ländern durchgeführt wurde.

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass vor allem Finanzberater sich in einer entscheidenden Schlüsselfunktion befinden, um die Thematik eines ethisch wertebasierten Anlageansatzes durch Aufklärungsarbeit an ein breiteres Publikum heranzutragen. Denn mit 52 Prozent gibt etwa die Hälfte der Befragten in Deutschland (global sind es sogar 59 Prozent) an, dass sie nicht einmal wissen, dass sich Spar- und Investitionsentscheidungen unter Berücksichtigung von ESG-Faktoren treffen lassen.

Es fehlt offenbar nicht nur an Informationen, auch unverständliche Fachbegriffe wirken sich laut der Befragung bisher eher negativ auf die Investmententscheidungen von Sparern und Investoren aus. Und das, obwohl fast die Hälfte von ihnen grundsätzlich von der Idee begeistert ist, auch durch den Einsatz eigener finanzieller Mittel Gutes tun zu können und hierzu gerne mehr Informationen zum Thema ESG von ihren Vermittlern hätten.

Knapp die Hälfte der Befragten fühlt sich schlecht informiert
Neben der Unwissenheit darüber, dass Anlagen und Investitionen nach ESG-Grundsätzen überhaupt möglich sind, fühlen sich 45 Prozent der Befragten in Deutschland (47 Prozent global) schlecht darüber informiert, was ein ESG-Ansatz für ihre Vermögensstruktur grundsätzlich bedeuten würde. Gerade einmal ein Fünftel der Befragten (global sind es 17 Prozent) erklärt, dass sie von ihren Finanzberatern eine Anlageempfehlung erhalten haben, die den ESG-Kriterien entspricht.

Die Botschaft der Studie ist nach Ansicht von Axel Schwarzer, Chef von Vontobel Asset Management, eindeutig: Während immer mehr Sparer und Anleger einen wertebasierten Ansatz für Finanzentscheidungen bevorzugen, halten sich viele Menschen auf Grund mangelnder Unterstützung und Beratung zurück. "Aus diesem Grund“, so Schwarzer, "werden wir uns weiterhin verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Vermittlern und Finanzberatern konzentrieren, um durch gezielte Schulungsmaßnahmen einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Nachhaltigkeitsdiskussion leisten zu können“. (hh)