In der aktuellen späten Phase des Konjunkturzyklus sollten Rohstoffe im Portfolio nicht fehlen, sagt Max Holzer, Leiter Relative Return beim Fondsanbieter Union Investment. Der Ölmarkt sei bereits im Angebotsdefizit, die Industriemetalle seien auf dem Weg dahin, und Gold dürfe von den geopolitischen Risiken profitieren. "Insgesamt rechnen wir mit moderaten Preisanstiegen", so Holzer.

So dürfte sich der Goldpreis in den kommenden Monaten in Richtung 1.350 US-Dollar je Feinunze bewegen, erwartet der Experte. Zwar seien steigende Zinsen, wie sie wahrscheinlich bevorstehen, relativ gesehen schlecht für das Edelmetall. Entscheidend seien aber die Realzinsen, sagt Holzer – und dort sei aufgrund des Inflationsdrucks mit einem allenfalls moderaten Anstieg zu rechnen. Zudem sei die geopolitische Gemengelage unsicher, während die Einkommen in Schwellenländern steigen, die nun mehr Goldschmuck nachfragen. All diese Faktoren dürften den Preis des Edelmetalls treiben, sagt Holzer.

Industriemetalle profitieren von guter Konjunktur
Indes profitieren Industriemetalle wie Aluminium und Zink von den guten globalen Konjunkturdaten sowie von der Nachfrage aus China. "Der Investitionsboom auf dem Immobilienmarkt war maßgeblich für die Rally vieler Metalle im vergangenen Jahr", so Holzer. Inzwischen hätten Kredite sich in China verteuert. "Dagegen ist mit weiterhin wachsenden Infrastrukturausgaben, beispielsweise in den Ausbau des Schienenverkehrs, zu rechnen. Das unterstützt die Preise der Metalle", erklärt der Experte. Bei Rohöl wiederum treffe die gesteigerte Nachfrage auf ein reduziertes Angebot – was einenPreisanstieg begünstigt. (fp)